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Menge der ersten Unterzeichner zu diesem Zweck wurde durch meine unausgesetzte Bewerbung gewonnen. Die Vögelsammlung des Hofraths Meyer wurde angekauft und auch für deren Deckung ist die Subscriptionsliste von mir hcrumgetragen worden. Herr ined. Dr. Rüppell verlangte zum Behuf seiner ersten Reise im nördlichen Afrika einen von der Gesellschaft mit Waffen und sonstigem Material ausgerüsteten Sammler, und auch zur Bestreitung dieser Unkosten erwarb ich von Herrn M. v. Bcthmann die benöthigten Geldmittel. Doch genug von den Mühen, denen ich mich unterzogen, um für so viele Dinge Rath und Mittel herbeizuschaffen. Die Begeisterung für den großen Zweck lehrte mich, die günstigen Umstande zu benutzen, und es ist kein so großes Verdienst, mit anderer

Leute Geld Pläne auszuführen; allein ich habe meine Zeit geopfert, und an dem eigenen Erwerb durch meine Praris nicht wenig

dabei cingebüßt.

Die Gesellschaft mußte einen Ausstopfer haben, Klößmann wurde angenommen; aber da die Gesellschaft den größten Theil ihres Einkommens für die innere Einrichtung und Transportkosten brauchte, so fiel seine Besoldung zu geringe aus, um ihn leben zu machen. Ich wußte auch hier zu helfen; ich gab ihm während sieben Jahren die Kost uncntgeldlich an meinem Tische. Eine große Menge von Skeletten trafen von Herrn ined. Dr. Rüppell ein. Wer sollte sie machen? Die Gesellschaft hatte so viele und so dringende Ausgaben, sie konnte nur Weniges dazu verwenden. Dieses wurde für den Chirurgen Lattermann bestimmt, der sich für solche Arbeiten geeignet fand; aber da er mit diesem Einkommen nicht leben konnte, so gab ich ihm Kost und Wohnung während

fünf Jahren ohne Vergütung. Der Schwede Marklin erschien mit einem Empfehlungsschreiben von Oken. Wir wurden dadurch in

Kenntniß gesetzt, daß jener die großen Conchvlien-Sammlungen von Wien und München geordnet habe. Da die unsrige durch die Sammlungen von Helm und Gogel bedeutend angcwachsen war, so entstand der Wunsch, sie von Marklin ebenfalls ordnen zu lassen. Allein die Gesellschaft hatte keine Mittel, die Unkosten seines Aufenthaltes zu bestreiten. Was war zu thun, um diese Gelegenheit

zu benutzen? Ich nahm den Fremden in meine Wohnung auf, gab ihm acht Monate lang Kost und Logis, und die Gesellschaft

eine Vergütung für seine Arbeit. So bin ich käst nie ohne ähnliche Gäste gewesen. Ich habe nie ein Wort darüber verloren, denn ich that dieses Alles, damit das Werk gefördert werde. Ich selbst arbeitete dabei unausgesetzt in dem Museum und habe mich im Sinne des Wortes zum Ausbalgen hergcgeben, damit diese Kunst naturgemäß geübt werde. Da ich mich am Tage wegen meiner ärztlichen Pflichten mit diesen Arbeiten nur wenig beschäftigen konnte, so wurden die Nächte sehr oft dazu verwendet.

Ich übergehe andere pecuniäre Opfer, welche ich im Kleinen gebracht; denn alle Mitglieder der Gesellschaft haben nicht weniger gethan. Auch anderer Beiträge, die von mir geleistet worden sind, will ich nicht gedenken, obgleich sie für mich mitunter beträchtlich waren. Allein ein Verhältniß kann ich nicht unberührt lassen, weil es die Umstände, unter welchen ich Vieles für das Aufblühen der Anstalt gethan, näher bezeichnet. Wenn nämlich jemals ein Gefühl von Stolz in mir aufgckcimt ist, so gründete es in meinen unbemittelten Verhältnissen. Ich habe kein Vermögen besessen und keins erheirathet. Deßwegen kann ich unverholen angeben, daß ich jeden Gulden, den ich zum Nutzen der Gesellschaft verwendet, in dem Schweiße meines Angesichtes erwerben mußte. Nicht mit Zahlen will ich ausdrücken, wie hoch ich die Verköstigung rc. der Arbeiter zu berechnen hätte: das sey fern von mir, und dem Himmel sey Dank, daß ich das Alles vollbringen konnte; das Andenken an jene Tage der Mühen und Sorgen ist mir immer ein erfreuliches gewesen und bis zu dieser Stunde geblieben. Wie oft habe ich mich mit dem Bcwußtseyn meiner Bestrebungen und Leistungen begnügt, um die Verdienste Anderer zu erheben; denn ich habe stets erwogen, daß zwar der, welcher von dem Ueberfluß seiner Mittel einen Theil den Wissenschaften zuwendet, mit Recht ein Mäccn, ein Gönner derselben genannt zu werden verdient; daß dagegen der, welcher die Spenden, die er darbringt, erst erwerben muß, in der That am Altäre der Wissenschaft opfert. Ich war der Meinung, daß eine derartige Theilnahme sich nicht durch Zahlen ausdrücken läßt. Darum habe ich auch so gern alles dieses verborgen gehalten

und nur der Druck, womit ich jetzt belastet werden soll, konnte mich dazu vermögen, Dinge wieder anzuregen, die längst vergessen sind.

Der Grundstein zu dem Gebäude des Museunis war noch nicht gelegt, als ich im Herbste des Jahres 1818 die ersten Vorlesungen über Zoologie in dem Saale des chemischen Laboratoriums eröffnete. Da ich es unternommen hatte, einen naturwissenschaftlichen Verein ins Leben zu rufen, wollte ich auch meine verehrten Mitbürger überzeugen, daß ich die Befähigung und den Willen habe, die Aufgabe nach allen Richtungen zu lösen. Ich fand schon im nächsten Jahre ein zahlreiches Publikum, worunter jedoch nur wenige Theilnehmer, welche ein Honorar entrichteten, das für Heizung und Beleuchtung zureichte. Diese Vorträge wurden bis zum Jahre 1826 in derselben Weise fortgesetzt.

Diese meine Bestrebungen und ihre Erfolge waren von allen Seiten beifällig anerkannt worden. Da sie mir selbst einen hohen Genuß gewährten, und meine eignen Kenntnisse (docendo discimus) vermehrten, so war ich mit meiner Stellung zufrieden, und dachte an nichts weniger als an die besoldete Lehrcrstelle, die mir im Jahr 1826 zu Theil wurde. Wie dieses gekommen ist, soll nun der Wahrheit gemäß auseinander gesetzt werden.

Im Sommer >825 wurde nach des Stadt-Accoucheurs Melber Tode ein Concurs zur Wiedcrbesetzung der von ihm bekleideten Stelle ausgeschrieben. Ich war unter der Zahl der Bewerber um dieselbe; sie wurde dem Gcheimrath Wenzel übertragen, und die Concurrentcn blieben unberücksichtiget. Während der langen Dauer des Provisoriums scheint bei den Mitgliedern Hohen Senates die Befähigung der Bewerber um dieses wichtige Amt sorgfältig abgewogen und verglichen worden zu seyn. Da sich nämlich mehrere Gleichbefähigte vorfanden, so mögen auch andere Vorzüge in die Wagschale gelegt worden seyn, was ich daraus vermuthen darf, daß meine Bemühungen um die Prosperität unserer Gesellschaft von meinen Freunden in Betracht gezogen und besprochen ivurden. Kurze Zeit nach der Besetzung der Stadt-Accoucheurstelle erhielt ich eine Einladung zu dem damaligen jüngeren Herrn Bürgermeister Senator Thomas, um eine Mittheilung entgegen zu nehmen. Ich stellte mich ein und fand daselbst den älteren Herrn Bürgermeister Schöff von Guaita, so wie den Geheimenrath Wenzel. Der Gegenstand, von dem gehandelt wurde, betraf meine Wirksamkeit an den Dr. Senckenbergischen Anstalten und bei der naturforschendcn Gesellschaft. Meines Fleißes und meiner Verdienste um diese Institute wurde beifällig erwähnt und mir angedeutet, wie daß Wünsche von einzelnen Mitgliedern Hohen Senates laut geworden wären, mich bei dieser natur­forschenden Gesellschaft durch eine Anstellung für immer firirt zu sehen, und den erworbenen Verdiensten und dargebrachten Opfern eine Belohnung widerfahren zu lassen. Solches erwägend, habe sich die Ansicht gebildet, daß die von mehreren Mitgliedern Hohen Senates in Aussicht gebrachte Anstellung durch meine Ernennung zu einem Lehrer der Naturgeschichre an dem Gymnasium bewirkt werden könne, indem es wünschenswerth sey, daß eben so für die Schüler der obern Klassen ein spezieller naturwissenschaftlicher Unterricht ertheilt werde, wie dieses bereits in den unteren geschehe rc. Auch wurde mir bedeutet, daß eine jährliche Besoldung von fl. 1000 mit einer solchen Stelle in Antrag zu bringen sey rc.

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