Bericht über die Botanisch-Paläobotanisch e Abteil un g 1946.

Bei Jahresbeginn waren die Sammlungen noch in verschiedenen Lagern untergebracht, die wissenschaftliche Arbeit wurde in Oberlais weiter durchgeführt. Im Laufe des Jahres erfolgte dann die Buchfüh­rung des gesamten Materials mit Ausnahme der Bibliothek; mangels Räumlichkeiten musste es an verschiedenen Stellen des Museums gesta­pelt werden und ist seitdem unzugänglich. Begonnene wissenschaftliche und Katalogisierungsarbeiten mussten daher unterbrochen werden; die starke Kälte macht auch die Benutzung des Raumes in Oberlais unmög­lich.

Im September 1946 nahm die Senckenbergisehe Naturfersehende Gesellschaft ihre an die Botanische Stiftung"verliehenen botanischen Sammlungen wieder in eigene Obhut, womit der Zustand von 1906 wieder hergestellt wurde. Die Abteilung hiess seitdem »Botanisch.Paläobota- nisehe Abteilung.» Leider ist «er grösste Teil der botahisehen Schau­sammlung vernichtet; auch das z.T. wissenschaftlich höchst wertvolle Herbar Tz.B.Sammlungen Rüppells) befindet sich in wenig gepflegtem Zustande. Was hier verdorben ist, lässt sich noch nicht übersehen.

Die Gefahr weiterer Schäden ist gross, so lange geeignete Unterbrin­gung unmöglich ist. Gleiches gilt für die wertvollen paläobotanischen Vergleichs- und Präparatensammlungen .

Einer Reihe auswärtiger Leihgesuche konnte unter den gegebe­nen Umständen nicht entsprochen werden.

Eigene Auf Sammlungen und solche von Apotheker Mädler, Hanno­ver, legten den Grundstock für eine neue Samensammlung. Frof.Weyland} Elberfeld, führte die gemeinsam mit uns begonnene Bearbeitung von Ter tiärpflanzen weiter fort und fertigte dabei zahlreiche Präparate für uns an. Herr Hefter, Koblenz sammelte Fossilien im Rheinischen Devon. Einige im Laufe des Jahres beendete Arbeiten wurden zur Veröffentli­chung übergeben. Auch das Senckenberg-Buch »Versunkene Floren» ist abgeschlossen, doch konnte aus den genannten Gründen die Erstellung des Aboildungsmater'ials noch nicht erfolgen.

Hoffentlich werden die für die Abteilung bestimmten Räume recht bald beziehbar. Wenn die Unterbringungsfrage für die Sammlun­gen nicht bald gelöst wird, ist ihre weitere, nicht wieder gut zu machende Schädigung zu befürchten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass neben Arbeitszimmer und Sammlungsraum auch ein Raum für technisch­chemische Präparationsarbeiten unbedingt erforderlich ist.

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