Seit dem Jahre 1870 wirkten barmherzige Schwestern A. D. J. Chr. vom Mutterhause Dernbach, zulefyt 40 an der Zahl, segensreich in der Klinik.

Die Bereitwilligkeit, mit der Dr. Bockenheimer sein Arbeitsfeld jüngeren Kollegen zugänglich machte, führte ihm bald zahlreiche Schüler zu. Bis zum Schlufj seiner Tätigkeit wurde seine Klinik während der Ferienzeit der Sammelpunkt der studierenden Mediziner Frankfurts. Grof; war die Zahl junger Berufsgenossen, die er so in die ärztliche Kunst eingeführt hat. Oft hat Dr. Bockenheimer in vertrautem Kreise den Wunsch geäußert, es möge in seinem geliebten Frankfurt eine Universität erstehen, ein der

wenige Jahre nach seinem Hinscheiden in Erfüllung gegangen ist.

In der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft war Dr. Bockenheimer

sit 1864 arbeitendes Mitglied. Seiner regen Tätigkeit verdankt das Museum le damalige Neuordnung der Fischsammlung, um deren Vermehrung er eifrig tätig war. Als es galt, die grofjen Mittel für den Neubau aufzubringen, war Dr. Bockenheimer mit besonderem Erfolg bemüht.

Soweit es seine Zeit zuliefj, war Dr. Bockenheimer ein fleifjiger Besucher des Ärztlichen Vereins, in dem er manchen interessanten Fall vorstellte und sich lebhaft an den wissenschaftlichen Debatten beteiligte.

Dem arbeitsamen und für das Wohl seiner Mitmenschen stets besorgten Manne lohnte nicht nur die Dankbarkeit seiner Patienten und Mitarbeiter. 1886 erhielt er den Titel Sanitätsrat, 1901 den Titel Geheimrat, mehrere Ordensauszeichnungen wurden ihm zuteil. Auch trübe Stunden blieben nicht aus. Zwei Kinder starben in zartem Alter und seine Gattin Johanna Cornelia, geborene Milan!, ist ihm 1894 nach 20 jähriger Ehe vorangegangen.

In die Zurückgezogenheit seiner letzten Lebensjahre brachten die Ehrungen anläßlich seines 70sten Geburtstags einige freudige Stunden. Bei diesem Anlaf} versammelten sich die alten Freunde und alle hier anwesenden früheren Assistenten in der Klinik, um ihre M/ünsche darzubringen. Bald danach stell- sich im Gefolge einer Influenzaerkrankung verschiedene Zeichen des ein und führten zu dem gewifj nicht leichten Entschluß, die Klinik aufzugeben.

Ein Leben voller Arbeit und reich an Erfolgen endete am 15. Oktober 1908. Unzählige erwiesen dem Heimgegangenen die letzte Ehre, darunter Ober­bürgermeister Dr. Adickes und sehr viele Berufsgenossen. Für den Ärztlichen Verein der auch noch eine besondere Trauerfeier abhielt sprach am Grabe Dr. Laquer und bezeichnete den Entschlafenen alseinen Mann von