und brachte eine sehr reiche Beute von der damals noch ganz unerforschten Insel zurück. Ihre Bearbeitung, die er notgedrungen selbst übernehmen musste, brachte ihn zu intensiverer Beschäftigung mit den Mollusken und wurde die Veranlassung zu seinen epochemachenden Arbeiten über die Binnenconchylien. An der neuen Ausgabe des Martini-Chemnitz beteiligte er sich mit grossem Eifer. Von seiner Hand sind die drei ersten Bände von Helix, die Pneumonopomen, Vitrina, Succinea, Bulimus, Achatina, Helicina, und unter den Meeresconchylien eine kritische Zusammenstellung der von Chemnitz gegebenen Abbildungen von Veneracea.
Seine Sammlung ging schon einige Jahre vor seinem Tode in die Hände von Dr. Heinrich Dohm über und bildet mit dessen sonstigen Sammlungen jetzt den Grundstock des städtischen Museums in Stettin.
Philippi, Rudolf Amandus, geboren in Charlottenburg am 14.Septbr. 1808, gestorben in Santiago de Chile 1904, erzogen in der Pestalozzi’schen Anstalt in Yver- dun, dann im Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin, promovirte 1830 in Berlin als Dr. med., ging (zuerst aus Gesundheitsrücksichten) nach Italien und durchforschte es zusammen mit F. Hofmann und Escher von der Linth. Zurückgekehrt, wurde er Lehrer der Zoologie und Botanik an der höheren Gewerbeschule in Kassel, deren Direktor er 1849 wurde. Er machte in 1838—40 eine zweite Reise nach Italien und entwickelte eine äusserst eifrige und fruchtbare Tätigkeit in der Systematik der Mollusken. Die Reaction von 1850 trieb ihn, der seinen Eid auf die Verfassung nicht brechen wollte, aus seiner Stellung und aus Deutschland. Er ging nach Chile, wo sein Bruder bereits eine zweite Heimat gefunden hatte. Seine wissenschaftlichen Arbeiten trugen ihm schon nach zwei Jahren die Berufung an das Lyceum in Valdivia und 1853 an die Universität von Santiago ein, und von da ab gehörte seine gewaltige Arbeitskraft ausschliesslich der Fauna von Chile. Für den Martini-Chemnitz war sein Ausscheiden ein schwerer Verlust, an dem er zwanzig Jahre lang gekränkelt hat. Philippi hatte für unser Unternehmen folgende Monographieen bearbeitet:
Ampullaria (Bd. I. 20), 10 Bogen Text und 22 Tafeln; — Natica (Bd. II. 1), 21 Bogen Text und 20 Tafeln; — Turbo (Bd. II. 2), 12 Bogen Text und 20 Tafeln; Trochus (Bd. II. 3), 47 Bogen Text und 49 Tafeln; — Delphinula, Scissurella und Globulus (Bd. II. 4), 8 Bogen Text und 8 Tafeln; — Phasianella, Bank!via, Lacuna (Bd. II. 5), 6 Bogen Text, 7 Tafeln; — Adeorbis, Solarium & Risella (Bd. II. 6—8), 9 Bogen Text, 6 Tafeln.
Roemer, Dr. Eduard, geboren zu Marburg am 3. Februar 1819, besuchte das Lehrerseminar und wurde 1838 als Volksschullehrer angestellt, erwarb sich dann durch unermüdlichen Fleiss die nötigen Kenntnisse, um das Reallehrerexamen zu bestehen, und wirkte seit 1848 bis zu seinem Tode am 29. Juli 1874 als Reallehrer, zu-