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zu. Der Molluskenreichtum der Umgebung von Dinkelscherben veranlasste ihn, sich intensiv mit den Mollusken zu beschäftigen. Im Jahre 1872 übernahm er die Fortsetzung der von Küster angefangenen Monographie von Anodonta und blieb von da ab einer der eifrigsten Mitarbeiter an dem Conchylien-Cabinet. Von ihm bearbeitet sind folgende Monographien: Cycladea, Ancylea, Physa & Planorbis, Solenacea, Car- ditacea, Mytilacea, Chama, Gastrochaena, Malleacea, Pholadea, Dentaliidae, Scalaria, Aplysidae, Eulimidae, Chitonidae, Vermetidae.
Dunker, Wilhelm, geboren zu Eschwege in Hessen am 21. Februar 1809, besuchte das Gymnasium in Cassel, widmete sich dem Lehrfach, war längere Zeit Zeichenlehrer an der Realschule in Cassel und wurde 1839 auf Grund seiner paläon- tologischen Arbeiten als Professor der Naturgeschichte an das Casseler Gymnasium berufen, von wo er 1854 einen Ruf als Professor der Geologie und Paläontologie und Leiter der geologischen Aufnahmen nach Marburg folgte. Er starb am iz. März 1885 in Marburg. Er hat sich sein ganzes Leben hindurch mit Vorliebe mit den Mollusken beschäftigt und eine der reichsten Sammlungen in Deutschland zusammengebracht; dieselbe ist nach seinem Tod vom Berliner Museum erworben worden. Für den Martini-Chemnitz hat er bearbeitet die Aviculacea, 11 Bogen Text mit 27 Tafeln, und die Gattung Lithophaga, 4 Bogen Text mit 6 Tafeln.
Der gegenwärtige Herausgeber und — leider — zur Zeit auch beinahe einzige Mitarbeiter Dr. Wilhelm Kobelt ist geboren am 20. Februar 1840 zu Alsfeld in Oberhessen, studirte Medizin in Giessen, promovierte am 13. Dezbr. 1862 und wirkte dann als praktischer Arzt zuerst in dem damals noch hessischen Biedenkopf, dann seit 1869 in Schwanheim (Main). Ende 1880 gab er die ärztliche Praxis auf, um sich ganz dem Studium der Conchylien zu widmen, für das er durch eine zufällige Beziehung zu E. A. Rossmaessler gewonnen worden war. Seitdem lebt er als Privatgelehrter in Schwanheim. Einer Aufforderung des neuen Inhabers der Firma Bauer & Raspe vom 24. August 1872 folgend, entschloss ich mich zunächst zur Mitarbeit an dem Conchylien-Cabinet, übernahm dann mit H. C. Weinkauff zusammen die Herausgabe und habe sie von Weinkauffs Tod ab allein geführt. Meine erste Arbeit war das Zeichnen der Figuren für eine Anzahl Tafeln von Weinkauffs Monographie von Conus. Von meiner ersten Reise nach Italien zurückgekehrt begann ich dann die Vollendung der angefangenen Monographie von Turbinella & Fasciolaria, dann von Fusus im alten Sinne. Seitdem habe ich ununterbrochen ein gutes Teil meiner Zeit und meiner Arbeitskraft dem Unternehmen gewidmet. Ausser für meine eigenen Monographien habe ich auch die Zeichnungen für die beiden Loebbecke’schen und für einen Teil der Weinkauff’schen geliefert. Von mir stammen folgende Monographien :