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zu den zehn Bänden zu machen, unterzog sich Johann Samuel Schroeter, Pfarrer und schliesslich Superintendent in Buttstädt, der Vater unserer genaueren Kenntnis der deutschen Süsswasserconchylien.

Chemnitz hielt es, obwohl er noch zwölf Jahre lebte er starb am 18. Ok­tober 1800 nicht für nötig, das Unternehmen fortzusetzen. Es ruhte vierzig Jahre. Dann unternahm es der bekannte Zoologe Joh. Andreas Wagner, damals in Erlangen, später Professor in München, einen Supplementband zu geben, der 1828 erschien. Angeregt wurde er dazu durch den Münchner Bergrat und Professor Dr. Schubert, von dem auch die Vorrede zu dem Werke herrührt; es wird deshalb gewöhnlich mit Schubert & Wagner als Autoren geführt.

Der Plan, eine neue Ausgabe des im Buchhandel lang vergriffenen und viel­begehrten Werkes zu veranstalten, ging von dem Nürnberger Buchhändler Julius Merz aus. Als Inhaber der Firma Bauer & Raspe war er im Besitz der Kupfer­platten des alten Werkes und der kolorirten Originalzeichnungen von Chemnitz. Das Neuerwachen der systematischen Conchyliologie, das durch Ziegler in Wien, Lamarck und Draparnaud in Frankreich, Charpentier, Studer, Hartmann in der Schweiz, Carl Pfeiffer und nach ihm Rossmaessler, L. Pfeiffer, Philipp!, Küster in Deutschland bezeichnet wird, vermehrte die Nachfrage nach dem einzigen damals vorhandenen Bilder­werk und stellte auch die nötigen Mitarbeiter zur Verfügung. In Dr. H. C. Küster fand er einen arbeitsfreudigen Mann, der mit der Liebhaberei für die Conchylien und den nötigen Kenntnissen auch die genügende Fertigkeit im Zeichnen und Malen besass. Wie es scheint, beabsichtigte Küster im Anfang die Neuausgabe allein durchzuführen. Der Plan war allerdings damals nicht so grossartig, wie er später geworden ist. In den dreissiger Jahren dachte noch Niemand daran, in welchem riesigen Umfange gerade seit jener Zeit die Masse der neuen Entdeckungen von Jahr zu Jahr an wachsen würde. »Der frühere Verleger hatte ursprünglich den Plan, nur die Martini-Chem- nitzschen Tafeln mit Text nach dem Stande der neueren Wissenschaft herauszugeben, dieselben den Ansprüchen der jetzigen Zeit gemäss fein coloriren, nach Bedarf auch umstechen zu lassen und von Tafeln, welche Arten aus mehreren Gattungen enthielten, das nicht dahingehörige zu entfernen und an die Stelle der beseitigten Figuren zu der betreffenden Gattung gehörige, früher noch nicht in dem Werke abgebildete Arten einschalten zu lassen. Die Vervollständigung sollte dann durch Nachträge er­folgen. «

So wurde denn die Einteilung in elf Bände nach dem Menkeschen System beibehalten und wurden zuerst Neuabdrücke der noch vorhandenen alten Kupfertafeln veranstaltet und ausgegeben. Das zwang dazu, von vornherein eine ganze Masse von Monographien anzufangen, nicht zur Freude der Bibliotheken und Abonnenten, die