Die mit diesen Zeilen zusammen ausgegebene Lieferung der neuen Auflage des Systematischen Conchylien-Cabinets von Martini & Chemnitz trägt die Nummer 500, eine bei wissenschaftlichen Werken nur ganz ausnahmsweise erreichte Ziffer, die es wohl rechtfertigt, dass Verleger und Herausgeber die Lieferung als eine Jubiläumsnummer betrachten und ihr eine Übersicht der geschichtlichen Entwicklung des ganzen Unternehmens beifügen.
Das Systematische Conchylien-Cabinet beruht auf dem grossen und seiner Zeit einzigen gleichnamigen Unternehmen, welches im Verlaufe des achtzehnten Jahrhunderts von 1768 bis 1788 erschien. Es wurde zuerst herausgegeben von Friedrich Heinrich Wilhelm Martini, geb. zu Ohr druff am 31. August 1729. Anfangs zum Theologen bestimmt, hatte er sich aus Liebe zur Naturwissenschaft dem Studium der Medizin zugewandt und wirkte anfänglich als Physikus zu Artern. In 1769 siedelte er nach Berlin über und wurde dort der Begründer eines regen wissenschaftlichen Lebens, dem die heute noch blühende Gesellschaft naturforschender Freunde 1773 ihre Entstehung verdankt. Er übersetzte die Säugetiere und Vögel von Buffon. Der vollständige Mangel eines systematischen, mit Abbildungen versehenen Werkes über Con- chylien veranlasse ihn, selbst ein solches zu schreiben. In dem Nürnberger Buchhändler Gabriel Nicolaus Raspe fand er einen unternehmenden Verleger und so erschienen in den Jahren 1768—1778 die drei ersten Bände des Conchyliencabinets. Aber schon am 27. Juni 1778 erlag Martini einem Brustleiden. Doch gelang es, in dem Gamisonsprediger Johann Hieronymus Chemnitz in Kopenhagen einen ausgezeichneten Nachfolger zu finden. Chemnitz, geboren in Magdeburg am 10. Oktober 1730, mehrfach bei Dänischen Konsulaten im Ausland tätig, ein vorzüglicher Conchy- lienkenner und in Verbindung mit allen bedeutenderen Conchyliologen seiner Zeit, .förderte das Unternehmen so, dass innerhalb acht Jahren sieben starke Bände erschienen und er 1788 das Werk dem damaligen Stand der Kenntnisse entsprechend für abgeschlossen erklären konnte. Den ersten (vierten) Band widmete er in dankbarer Anerkennung dem Grafen Moltke, dessen Unterstützung es ihm möglich gemacht hatte, sich ganz dem Werke zu widmen. Der mühevollen Arbeit, ein Register