4
§. 1. Die nach §. 7 des Protokolls der vorigen Sitzung eingegangene und auf 10 Punkte ausgedehnte Beschwerdeschrist des Herrn Or. Rüppell wurde verlesen und nach gepflogener Berathung beschlossen, dieselbe zur vorläufigen Prüfung und Begutachtung an eine Commisston von 5 Mitgliedern zu verweisen, zu welcher die Herren Doktoren Varrentrapp, Müller, Eder, Neeff und Stiebe! erwählt wurden; da aber Herr Dr. Eder die Annahme verweigerte, trat Herr Or. Lorey an seiner Stelle ein, welcher nach ihm die meisten Stimmen hatte.
Sitzung vom 10. Oktober 18LV.
In Gegenwart der wirklichen Mitglieder Herren: A. Bansa, Or. de Vary, Or. Bogner, Or. Creve, Dr. Eder, Dr. Fresenius, Dr. Friedleben, Grunelius, Schoss von Heyden, Keßler, Or. Kestner, Or. Lorey, Or. Mappes, Ph. Meyer, Or. Müller, Or. Neeff, Or. Rüppell, Or. A. Schmid, Or. Sömmerung, Or. Stiebel, Or. Varrentrapp sen., Voigt.
§. 1. Herr Or. Varrentrapp verlas den Bericht der in voriger Sitzung zur Begutachtung der Eingabe des Herrn Or. Rüppell ernannten Commission (Anlage 1), worauf auch die schriftliche Mittheilung verlesen wurde, welche Herr Or. Cretzschmar am 8. Oktober (Anlage 2) unmittelbar an diese Commission eingeschickt hat und welche die Ueberschrist führt: Bericht über meine ursprüngliche Beziehung zu der seit 15 Jahren bekleideten Anstellung als Lehrer der Naturgeschichte am Museum der Senckenbergi- schen naturforschenden Gesellschaft.
§. 2. Man vereinigte sich dahin, die den einzelnen Sätzen der Beschwerdeschrift des Herrn Or. Rüppell genau folgenden Abschnitte des Commissionsberichtes nach einander zur Berathung und Beschlußnahme zu bringen.
Herr Or. Mappes äußerte hierbei, er habe in voriger Sitzung eine unmittelbare Besprechung der gar nicht verwickelten Gegenstände dem Bearbeiten durch eine Commission vorgezogen, weil er es für besser halte, offen gegen einander über die Ansichten auszutauschen, und weil das bisher schon oft geschehene theilweise Beruhigen und Ausgleichen nur zu einer vorübergehenden Besserung, aber zu keiner gründlichen Heilung der tiefer liegenden Nebel geführt habe; als man aber eine Commission gewollt, sey er der Wahl fremd geblieben, weil sie gerade auch über sein Benehmen berichten solle; er habe sich jedoch, wie man wisse, ausdrücklich Vorbehalten, über jeden Satz der Beschwerdeschrift des Herrn Or. Rüppell sich zu äußern, und darum die Zurücknahme jedes Wortes derselben verbeten, weil veröffentlichte und wieder zurückgenommene Beschuldigungen, Bitterkeiten u. dgl. von Seite» dieses Mitgliedes schon allzuoft vorgekommen und er selbst, soweit von Klagen gegen ihn die Rede sey, entweder schuldig oder unschuldig befunden, nicht von der Instanz absolvirt seyn wolle, was ihm immer und überall für eine verwerfliche Einrichtung gelte. Er komme daher nun auf jenen Vorbehalt zurück. Herr Or. Rüppell erbot sich, sich während der Verhandlungen zu entfernen; es unterblieb jedoch auf die Entgegnung des Herrn Or. Mappes, daß es die rechte Art nicht sey, erst anzugreifen und sich dann dem Streit zu entziehen, von ihm selbst sey nicht zu fürchten, daß die Gegenwart des Herrn Or. Rüppell ihn im geringsten in seiner freien Meinungsäußerung hindern werde.
§. 3. Ueber den ersten Antrag des Herrn Or. Rüppell, den Beschluß der Gesellschaft vom 30. Mai d. I., erneuertes Ansuchen um fernere Bewilligung der Staatsunterstützung von jährlichen fl. 1500 betreffend, wegen statutenmäßig ungenügender Zahl der Anwesenden zu cassiren, äußerte sich die Commission dahin, daß er allerdings begründet sey und daher in einer vollzähligen Sitzung jener Gegenstand nochmals zur Abstimmung gebracht werden müsse.
Vor diesem Verfahren warnte Herr Or. Eder, wegen der bedenklichen Folgerungen, die daraus gezogen werden könnten; Alles, was seit dem Jahr 1817 geschehen, könne dann auch in Zweifel gezogen und da und dort eine Sitzung mit solchem Formfehler aufgefunden und Alles darin verfügte für ungültig erklärt werden; unabsehbar seyen die hieraus möglicherweise entstehenden Verwirrungen. Ueberall gäbe es einen Rechtsgebrauch, der die bestehenden Gesetze ergänze, zum Thcil selbst umändere; auch dieser sey zu achten und hier bestünde ein solcher unbestritten seit die Gesellschaft eristire bis heute. Aber wenn er bestritten werde, müsse er vor der gesetzlichen Bestimmung weichen, entgcgneten die Herren Varrentrapp, Stiebel, Müller, Mappes, Bög- ner u. a. — Die Herren von Heyden und Sömmerring erinnerten daran, nicht zu übersehen, daß in unserer Gesellschaft die wissenschaftlichen Arbeiten Hauptzweck seyen und die strengen Regeln der Staatsverwaltung nicht auf unsre nur untergeordnete Administrativangelegenheiten angewcndet werden sollten. Herr von Heyden erinnerte noch daran, daß ja Herr Or. Rüppell selbst schon manche Anträge gestellt und Beschlüsse veranlaßt habe, ohne sich um die vorhandene Mitgliederzahl zu bekümmern, und auch jetzt nur diesen einzigen Beschluß und nicht die übrigen in der Sitzung vom 30. Mai gefaßten angreife.
Als man zur Abstimmung darüber schreiten wollte, ob die Gesellschaft den in einer nicht gesetzlich vollzähligen Sitzung gefaßten Beschluß vom 30. Mai d. I. wegen erneuerten Ansuchens um fernere Staatsunterstütznng in der heutigen Sitzung sanctio- niren wolle, erklärte Herr Or. Eder, daß cr sich gegen die Zulässigkeit dieser Fragestellung verwahre und an der Abstimmung keinen Antheil nehme. Auf das Verlangen einiger Mitglieder nach geheimer Abstimmung, erklärten Andere, daß sie jedenfalls ihre Stimmen öffentlich abgäben; jene beharrten nicht auf ihrem Verlangen und stellten keinen förmlichen dahin zielenden Antrag.
In der Abstimmung wurde hierauf die Frage mit 19 gegen 3 Stimmen bejaht.
§. 4. In Beziehung auf die weiteren Aeußcrungen des Herrn Or. Rüppell fügte Herr Or. Mappes noch Folgendes bei: Ein heimliches Jntriguiren, so zu sagen eine Ueberrumpelung der Gesellschaft, sey hierbei von Niemand beabsichtigt worden; er
dürfe zu chen un! legenhei eines, : Sitzung Zweifel, einem £ sey es, für den Sobald bekämpf Summe derselbe! viel ma geschehe, dieß au zufricdei Ansuchen unniünd daß bei schieden gesinnt gar keir vor 5 2 91
verhalte
§.
seit ctiii glirder gewiinst hätten halten; serer U wahren Mittel Gesellsck §•
Herrn J die Con H
tigkeit i von län verbreit, sich nich Ansicht Bereich thümlick Druck z liegende T
nehmen er im ( Entschl, Direktst