von geeigneten Räumen für die Zusammenkünfte für die Bibliothek und für die Aufstellung unserer naturhistorischen Schätze stets sehr am Herzen. Daß ra r dies schöne Lokal, in dem wir jetzt versammelt sind, e langt haben ist vornehmlich sein Werk. Leider kannte er selbst der «Einweihung nicht mehr beiwohnen. Wie der Prophet in der Bibel erschaute er das gelobte Land, nur aus der Ferne ohne es selbst betreten zu dürfen.
Aber auch aus dem reichen Schatze seines umfassenden Wissens theilte er immer freigebig mit.
Er erfreute uns mit ungefähr 30 größeren Vorträgen aus den verschiedensten Gebieten der Wissenschaft.
Besonders interessant waren seine Vorträge über Helminthologie (die Lehren der Eingeweidewürmer). Diesen Zweig der Zoologie bearbeitete er mit besonderer Vorliebe, und in diesem trat er selbstständig schafstnd auf. Seine Untersuchungen erstreckten sich über die Parasiten vieler Thiere.
Unser seitdem verstorbenes Mitglied, Herr Präparateur Wilh. Schmidt war in der Lage ihm ein reiches Material zu verschaffen und stellte es ihm mit der größten Bereitwilligkeit zur Verfügung.
Dr. Walter hat die Hauptergebnisse stirer Untersuchungen unter dem Titel „Helminthologische Studien" als wissenschaftliche Beilage unserm 7. Jahresbericht beigefügt. Nach demselben kamen im Ganzen 127 Thiere zur Untersuchung, nämlich 42 Säugethiere 51 Vögel, 18 Amphibien, 16 Fische.
Gern hätte er seine Untersuchungen noch weiter fortgesetzt und ausgedehnt. Aber seine immer größer werdende Praxis ließ dies nicht zu. Mit Bedauern erzählte er manchmal, daß nachdem er sich ein interessantes Objekt unter den Mikroskop präparit hatte, er oft zu einem Patiente gerufen wurde. — Nach seiner Rückkunft ivar dann das Präparat gewöhnlich vertrocknet oder verfallen oder sonst unbrauchbar geworden.
Von seinen Vorträgen erschienen ferner im Druck, die 'Nekrologe auf Dr. Fulda, Prof. Roßmann und C. B. Lchmann.
Der Denkschrift, die unser Verein der Senckenbergischen Gesellschaft bei Gelegenheit ihrer Säcnlarfeier widmete, fügte er die Beschreibung eines von ihm ausgeführten Kaiserschnittes bei.
Auch bei seinen sonstigen Vorträgen bevorzugte er selbstverständlich Themata aus physiologischem und zoologischem jGebiet.
Er sprach mehrmals über den Kreislauf des B Utes über das Athmen, das Sehen, über die Z?llm im Thierkörper u. s. w.
Auch einen Einblick in die Pathologie und Therapie suchte er uns zu verschaffen, worauf ihn schon seine Vorträge über die Parasiten leiteten. Einen längeren Vortrag hielt er über die physikalischen Hülfsmittel der Kraukentersuchung über das Amputationsverfahren von P of. Esmarch, über Farbenblindheit, über die Einwirkung der Cocapflanze und der Calaborbohne auf den mensch-