grnuct Gesichtsfarbe, Mailigkeit, Reizbarkeit usw. äußert. Wir wissen heute, daß das Licht für die Blutbildung von diroklcr Bedeutung ist Andere Lichteinslüsse auf den Men- scheit sind auch längst bekannt, z. B. verhält sich das Wachstum der Nägel im Winter zu dem im Sommer wie 100 : 125, dazu kommen die enormen pst)chischeu Einflüsse von Licht und Farbe, die sich Züchter und Tierhalter schon lange zunutze machen. Tie Lichtmirkung aus die Haut, das Verbrennen, wurde vielfach aus die Wärmewirkung bezogen; durch den Dänen Zinsen ist die rationelle Benutzung des Lichtes für die Heilkunde ermöglicht. Durch die F i n s e n s ch e Schule ist auch erst einwandfrei die baktcrieniötcnde Wirkung der violetten und ultravioletten Strahlen nachgewiescn. Ein bedeutender Fortschritt ist die Entdeckung der photodynamischen Substanzen durch T a p p e i n e r. Aehnlich wie die photographische Platte durch Zusatz bestimmter Stoffe lichtempsiMicher gemacht werden kann, gibt cs Stoffe (fluoreszierende), welche die Lichreinwirknng auf lebende Zellen vermitteln, auf die Licht allein wirkungslos ist. Damit in Zusammenhang ßcheint die erfolgreich: Behandlung von Pockenkranken mit rotem Licht usw. zu stehen. Schließlich spielt auch das Leuchten in der Biologie eine bedeutende Rolle. Es gibt leuchtende Blätter, leuchtendes Holz, leuchtendes Fleisch, Mecrleuchten usw. Immer handelt cs sich um leuchtende kleinste Lebcivcsen, häufig irai leuchtende Bakterien. Sie sind, wie Malis ch gezeigt hat, so verbreitet, daß etwa % aller Fleischproben unter entsprechenden Bedingungen von selbst zu leuchten beginnen. Wie harmlos sie sind, zeigt die Tatsache, daß auch Austern, die doch roh ge- nosjen werden, nicht selten leuchten. Die biologischen Lichtversuche geben die Grundlage für die hygienische Forderung nach reichlichem Lichi, die in unseren Großstädten mit ihrer Lichtnot besonders berechtigt ist.
Generalversammlung der Senckenbergischen Naturforschende» Gesellschaft.
Frankfurt a. M., den 20. Februar 1907.
Vorsitzender: Dr. phil. A. Jassoh.
Der Vorsitzende, dem statutengemäß als I. Direktor des abgelausenen Wahres die Leitung der Generalversamm- lung obliegt, erstattet zunächst den Geschäftsbericht über das Jahr 1906
Die Gesellschaft beklagt aufs tiefste den Tod des arbeitenden Mitgliedes Franz Ritter, der ewigen Mitglieder Dr. jur F. Hörle und Justizrat Dr. O. Pons ick in Darmstadt, der beitragenden Mitgleder Kommerzienrat M. Ponfick-Salouiö, Oberlandesgerichtsrat Dr. W. Schüller, Ben-ed. M. Gold- s ch m i d t, Ernst S ch a r f f, Karl Boß, Sladtrat Anton Meyer, Johannes Schneider, Christian Knauer, Heinrich Pichler, Solomon B. Gold- schmidt, Georg Dielmann, Ph. I. Brück- mann, Heinrich Cauer und H. Katz und der korrespondierenden Mitglieder Frchrn. Karl v. Fritsch, Halle a. d. Saale, Prof. Dr. Franz Buchenau, Bremen, und Regierungsrat Dr. Fritz Schaudinn, Hamburg.
Zu korrespondierenden Mitgliedern wurden im Jahre 1906 ernannt: Louis Witze! in Gonmatna Prundu-, Judetul-Jefov (Rumänien), Präsident Moritz K. I e s u p in New Jork, Exzellenz Wirk!. Geheimrat Prof. Dr. G v. Neumayer in Neustadt a. d. Haardt, -Marchesei Tommaso Allery di Monterosato in Palermo, Dr. I. Dewitz in Scy-Moulins (Elsaß).
Ausgetreten sind 8, von Frankfurt verzogen 7 Mitglieder; neu eiiigctreten dagegen 94 Mitglieder. Die Gesamtzahl der beitragenden Mitglieder betrug zu Ende des Jahres 1906 879 gegen 800 am 1. Januar 1906, die der ewigen 118 gegen 114.
Mt Ablauf des Jahres 1906 hatten den Statuten gemäß aus der Direktion auszufcheiden: der I. Direktor Dr. phil. A. I a s s o y und der I. Schriftführer Bankier Walter Melber. An ihre Stelle traten für die Jahre 3907 und 1908 Dr. rad). August Knoblauch als I. Direktor und Dr. phil. P. Sack als I. Schriftführer.
Die Stelle eines Direktors des Museums der Gesell- schaft ist zuni 1. Januar d. I. neu geschaffen und dem seitherigen Kustos Dr. Fritz N ö m e r übertragen worden.
Zu arbeitenden Mitgliedern wurden ernannt: Leo El- lrnger, Dr. med. Leopold La quer und A. H. Wend t.
Vorlesungen der Dozenten, wie die regelmäßig in Lintermonate-n fast alle 8 Tage veranstalteten wissen- schastüchen Sitzungen erfreuten sich auch in dem Jahre 1906 einer überaus regen Teilnahme.
! Von Publikationen erschienen: AbhaMungen, Band sXXIX, Heft 2 (Anfang), E. Stromer, „Geographische 1 und geologische Beobachtung im Uadi Natrün und Färegh in Aegypten." Mit 1 Tafel und 1 Karte.
E. Stromer, „Fossile Wirbeltiere aus dem Uadi- FLregh und UM Natron in Aegypten." Mit 1 Tafel und 3 Textsiguren.
Band XXL, Heft 1 und 2, D. F. Heynemann, „Die geographische Verbreitung der Nacktschnecken." Eine zusammensassende kritische Darstellung unserer Kenntnisse derselben zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Mit zwei Doppeltafeln und 9 Karten im Text.
W. B o e s e n b e r g und Embr. Strand, „Japanische Spinnen." Mit 14 Tafeln.
Ferner erschien der „Bericht 1906".
Neu in Tauschverkehr und zwar gegen Abhandlungen und Bericht ist die Gesellschaft getreten mit: dem Indian Museuni, Calcutta, „Publications und Monographs"; dem Mus6e Royale d'Histoire naturelle de Belgique, Brüssel, „Msmoires"; der Biological Society of Liverpool, „Ceylon Reports, Report os the Lancashire Seafisheries"; — gegen den „Bericht" allem mit: der SociStS Royale Botanique de Belgique, Brüssel, „Bulletins"; der Cincinnati Society of Natural! History, Cincinnati, „Journal"; der Portland > Society of Natural History, Portland- Maine, „Publications"; der Sociats Scienti- fique dArcachon, Arcachon, „Travaux des La- boratoirs"; mit der P o l l i ch i a, D ü ck h e i m, „Mitteilungen"; der University of New Mexico Library, Albuquerque, „Bulletin"; der Bo- kanical Society os Edinburgh „Transactivns und Proceedings"; dem Verein für Naturkunde a. d. Unterweser, Geestemünde, „Jahresbericht"; dem Museo Zoologico della R. Univcrsita di Napoli „Annuario"; döm Gouverum euch Museum of Natal, Pietermaritzburg, „Re-> port", „Annals"; dem Department of Natural History°Jm perial Museum, Tokyo, „Proceedings".
Die Sektionäre waren um die Ordnung und ivissen- schastliche Verwertung der Sammlungen und des großen Zuwachses derselben eifrig bemüht.
Die Tätigkeit der Museumsbeamten wurde im wesentlichen durch die umfangreichen und nuchevollen Arbeiten für die neue Schausammlung bedingt. Seil der Anstellung der Assistenten für Zoologie und Geologie konnte eine viel umfassendere, systematische Durcharbeitung aller Abteilungen in Angriff genommen werden. Eine ganz regelrechte Scheidung in Schausammlung, Lehrsammlung und Hauptsammlung soll überall durchgesührt werden. Die Konservatoren haben wiederum eine große Zahl Tiere und Tiergruppen meisterhaft montiert.
Eine große Bereicherung und Vermehrung durch Schenkungen hat im verflossenen Jahre die mineralogische Abteilung erfahren. Davon sind besonders zu erwähnen die reiche Sammlung des Frankfurter Mineralogen Franz Ritter, die größere Suiten von Gesteinen und Mineralien aus dem Taunus, Odenwald und Spessart enthält, und die berühmte Sammlung des Vulkanforschers Dr. Alphons S t ü b e I.' Ferner hat unser arbeitendes Mitglied Dr. Edmund Naumann seine von chm selbst zusammen- > gebrachte Sammlung von größeren Erzstufen zur Be- ' gründunh einer Stufensammlung für Erzlagerstätten der Gesellschaft in hochherziger Weise überwiesen.
Für die Zoologische Sammlung überreichten Baron und Baronin v. Erlanger in Nieder-Jngelheim für die neue Schausammlung ejne größere Anzahl biologischer Gruppen, die von ihrem verstorbenen Sohne Carlo aus der Ausbeute seiner abesstnischen Reise für mrser Museum bestimmt waren.
Robert de Neufville schenkte eine prachtvolle Kollektion fertig ausgestopfter Kolibris. Die Fischsammlung wuchs durch die unausgesetzten Bemührungen des Herrn A. H. Weuidt; auch aus dem Zoologischen Gar- ten wurde uns manches schöne Stück überwiesen.