war, in einem provisorischen leicht transportavetn Auvau und in einem Teil des Hinteren Querbaues untergebracht wurden.
Man betritt das Museum in der Mitte der Vorderfront durch eine geräumige Windfanganlage, die geradeaus durch ein Windtourniquet mit seitlichen Nottüren in das Hcmpt- vestibul führt.
Hier liegen — außer den obligaten Portier- und Garderoberäumen — rechts und links die beiden Hörsäle mit den zugehörigen Vorbereitungszimmern.
Das Publikum betritt jedoch die Hörsäle nicht von der Eingangshalle aus, sondern unter den Arkaden von der Nord- und Südseite her, wo unter den ansteigenden Sitzreihen geräumige Windsang- und Garderobeanlagen vorgesehen sind.
Die Verbindung der Hörsäle mit dem Einzangsvestibül des Museums wird nur für den Fall dienen, daß nut einem,
, Vortrage Demonstrationen in den Sammlungsräumen verbunden werden sollen.
Der große Hörsaal hat einfache Sitze und faßt 240 Zuhörer; der kleine Hör- saal hat Sitze mitSchreibpulten und faßt 114 Zuhörer.
Mit diesem Saal ist die Lehrsammlung verbunden, derart, daß ihre Galerie auf dem Niveau des Eingangs und des Katheders liegt, während der Raum selbst auf den Boden des Untergeschosses herabreicht.
Der Lehrsammlung entsprechen auf der andern Seite des Untergeschosses die Verwaltungsräume mit Sitzungszimmer, Archiv u. <s. w.
Das Hauptvestibül öffnet sofort den Blick auf die Gesamtanlage des Baues.
Man sieht hinter einer Reihe von Doppelsäulen die Haupttreppe, die in Doppelläufen ins Erdgeschoß und von da ins erste Obergeschoß führt. Unter der Haupttreppe durch führt geradeaus eine dreiteilige Halle über eine 7 Meter breite Freitreppe ins Untergeschoß und gibt einen weiten Durchblick auf den mit Glas bedeckten Jnnenhof.
An diesen Hof, in dem die großen Stücke der zoologischen und der paläoutologischen Abteilung, wie Walfisch, Elefant, Mammut usw. Aufstellung finden werden, reihen sich mit offenen Hallen rechts das geologische, links das mineralogische und geradeaus nach hinten das p alä - o n t o l o g i s ch e M u s e u m.
Weiter nach rückwärts an der Außenfroni des Gebäudes liegen zunächst bei den betreffenden Museen die Ärbe-ts- zimmer für Geologen und Mineralogen, denen sich dann die Arbeits- und Expeditionsräume der Präparatoren mir einem großen Aufzug und allen möglichen ertvünschten Bequemlichkeiten, u. a. auch einem Bade, anreihen.
Auch eine H a u s m e i st e r w o h n u n g ist auf der Rückseite des Hauses vorgesehen. 1
Kleinere Treppen vermitteln hier die Verbindung mit sämtlichen oberen Geschossen, während die Haupttreppe, im Vorderbau im ersten Obergeschoß endigt und von da durch kleinere Nebentreppen eine Fortsetzung nach oben erhält.
Die architektonische Ausbildung aller Museumsräume, so auch die des Lichthofes, ist absichtlich einfach gedacht, um mit den ausgestellten Gegenständen nicht in Gegemvirkung zu treten. Ter einzige Schmuck des Lichlhoscs wird in den Bogenschlußsteinen mit ch a r a k t e r i st i s ch e n Tier- köpfen und in einer monumentalen Widmungstafel über der Eingangshalle bestehen.
Wir kehren durch letztere zurück ins Haupttreppcnhaus und steigen zunächst ins Erdgeschoß, das die systcma- tische und die biologische Schaustellung der zoologischen Abteilung enthalten wird.
Im südlichen Flügel sind die Säugetiere, im nördlichen die Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische untergebracht, der verbindende Querflügel enthält außer den Zimmern des Kustoden und einigen Toilctleräu- men die biologische Schaustellung.
Ueber letztere sind inzwischen mannigfache Erwägungen gepflogen worden.
Wiederholte Besichtigungen der Schaustellungen. Kiel- chen unser System in der Hauptsache folgt, haben ergeben, daß bis jetzt der angeflreble Erfolg wohl noch nicht voll- wmmen erreicht ivordeu ist.
Tie vollendetste Behandlung der einzelnen Tierpräparate hebt den Beschauer doch nicht über den Eindruck einer Schau- nellung in der Art unserer Ladenerker empor, wenn die Tiere nicht in künstlerisch augeordneten Gruppen zusammen- aesielli wercen, bei denen auch Neocrßbneidungen und teilweise Verdeckungen nicht ausgeschlossen werden können unv dürfen.
Eine große Schwierigkeit liegt ferner in der unvermeidlichen Dunkelheit des Plafonds und des Hintergrunds, an "e^/^wöhnten Augen unbedingt die künstliche «ostitenbeleuchtung vermissen.
Kleinere Objekte werden undeutlich, wenn sie mehr als Meter vom Beschauer ausgestellt sind, während die großen Tiere, wenn sie zu tief nach dem Hintergrund gerückt wer- un ' E ^llufiün der Lustper^pektive stören.
Aus diesen Betrachtungen folgte für uns, daß die Kojen der biologischen Schaiistellung nur bei sehr großen Oeff-
nungsbreiten auch , eine größere Tiefe erhalten dürfen, wahrend bei kleineren Abmessungen, wie z B mit 3 5 Meter Breite, nicht mehr als ebensoviel Tiefe erhallen sollten
Wir haben zwei Kojen mit 3 Meter Breite und Tiefe zwei mit 5,5 auf 4,5 und eine mit 5,5 auf 5,5 Meter ami-- nommen.
Tie Erfahrung wird lehren müssen, welche Dimensionen bei dem Qiierslügel des nächsten Erweiterungsbaues »u wählen sind.
Der Nundgang durchs Erdgeschoß führt uns wieder in Haupttreppenhaus zurück, in dem wir nun über einen jtcutlufjcn $Dpjpelaufgaitg ui§ erste 'D 6 ergefcf)üj 3 steigen. ' H'^ liegt an der Vorderfront der F e ft s a a l, der durch zwei Stockwerke reicht, und mit ringsum lausenden Galerien versehen ist. Er kann bei rund 210 Quadratmeter Bodenflache reichlich 3 0 0 Zuhörern Platz bieten; er eignet sich aber infolge vorzüglicher Belenchtnngsverhältnisse besonders auch für vorübergehende Ausstellunoen und dergl Da unsere vorhandenen Mittel zur Ausführung eines so großen Baues — wie das Gesamtpro;ekt am Eschenheimer Tor geworden wäre — vorerst nicht ansreichen, kann die systematische Schaustellung der zoologischen Abteilung im
Untergeschoß und Erdgeschoß einstweilen nicht genügenden Platz finden, es mußte vielmehr ein Teil des ersten Obergeschosses mit heranzezogen werden, derart, daß im Süd» flügel die Gesamtausstellung der niederen T ier e, im Nordfkügel das Muse um für vergleichende Anatomie und die SkelettsammlunH untergebracht wurden.
Der ganze westliche Onertrakt dient aber jetzt schon für die Aufstellung der wissenschaftlichen Sammlung mit den zugehörigen zahlreichen Arbeitszimmern.
Die Verbindung mit den nun folgenden Obergeschossen wird durch die bereits erwähnten, übrigens sehr bequemen^ 4 Nebentreppen vermittelt. Für den Transport größerer. Ausstellungsobjekte dient der schon genannte Aufzug, der deshalb eine Weite von 1,2 auf 3,2 Meter erhalten hat.
Das ganze zweite Obergeschoß ist ausschließlich wissen-^ schaftlicheu Zwecken gewidmet Es enthält zwei geräumige Laboratorien,5 Arbeitszimmer, einphoto- graphisches Atelier und vor allem 7 große Säle, zur Unterbringung der wissenschaftlichen Sammlung. Drei dieser Säle liegen im Raum des Mansarddaches und erhalten hier mittels ununterbrochener Aneinanderreihung der Fensteröffnungen ein bewährtes hohes Seitenlicht.
Eine ähnliche Beleuchtungsart ist auch den Mazazrn- räumeu im dritten Obergeschoß zugedacht, das durch di« iachciusbauten des Vorderbaues gebildet wird.
Solche Dachausbauten sollen sich später auf allen Kreuznn-, gen der Querflügel mit den Längsflügeln erheben, so daß die Magazine immer proportional der Erweiterung des Ge-c bäudes erstehen, und gleichzeitig auf ganz natürliche Weift zur äußeren Belebung des Baues beitragen.
Eine wichtige Frage für nufer Museum und seinen Be»,
trieb ist die der Beheizung.
Von den zur Zeit gebräuchlichen Systenien können Warm wasserh eizung und Niederdruckdamps-, Heizung in Betracht kommen. Erstere eignet sich wegen des ökonomischen Betriebes besonders für die Museums-, räume, für ioclche eine tunlichst gleichmäßige nicht zu hrche Temperatur verlangt wird. Die Niederdruckdampfheizung dagegen empfiehlt sich durch die wesentlich geringeren In» stallat ionskosten und die leichte Temperauirregulierung ins Den Hörsälen und Laboratorien.
Die Kcsselcmlage ist unter dem Eingaugsorstibül angenom^ men, so daß sich rechts und links, von der Straße leicht, erreichbar, die Lagerräume für das Jeuerungsmaterial aN-
schließen lassen. ,
Durch einen begehbaren Kanal werden die Leitungsrohr«
unter dem ganzen Bau herumgeführt.
Ein hochangesehener hiesiger Industrieller und Fr ; unserer Institute hat darauf aufmerksam I .
die Vereinigung so großer monumentaler Gebau f - Grundstück die Gelegenheit und Veranlassung zu ^ einer gemeinschaftlichen He-zzeutrale gegeben sei.
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