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Zrankturler Nachrichten, Lomtag Sn, 8. November 1908
TU. Wiffensck'aftiiche Sitzung -er Senckerrbergischerr Naturforschenden Gesellschaft.
Frankfurt a. M., 7. November 1903.
Vorsitzender: Dr. med. August Knoblauch.
Prof. Dr. M. Möbius spricht über
»Die Flora des Sntzwafsers".
Wohl nirgends prägt sich der Charakter einer Pflanzen- gerwssenschaft so deutlich aus, wie in der Vegetation eines 1*1 Teiches oder Sees und zwar wegen der ziemlich scharf ge- w zogenen Grenzen und wegen der Gleichheit der von der V Feuchtigkeit bestimmten Lebensverhältnisse. Von der Pflanzenwelt des Meeres unterscheidet sich die des Süß» Wassers wesentlich sowohl durch die verschiedenen Lebensbedingungen als auch durch die verschiedenen Bestandteile, indem hier die Blutenpflanzen eine viel größere Rolle spielen als dort. An jedem größeren See können wir drei Gruppen in der Vegetation unterscheiden: den Ufergürtel oder das litorale Gebiet, dessen untere Grenze bestimmt wird durch das Eindringen der Lichtstrahlen und dessen Pflanzen meistens im Boden festwurzeln; zweitens das profunde Gebiet, das von der unteren Grenze des ersteren an die Tiefe des Sees einnimmt und nur ausnahmsweise, Pflanzen enthält, und drittens das pelagische Gebiet, das des freien Wassers, in dessen oberflächlichen Schichten biej meistens mikroskopisch kleinen Algen, das sogenannte pflanzliche Plankton bildend, schweben. Die größeren frei- schwimmenden Blütenpflanzen, wie auch die Wasserlinsen finden sich bei größeren Seen nur in der Nähe des Ufers, gehören also zum litoralen Gebiet, dessen Vegetation ani mannigfaltigsten und dessen Flora am artenreichsten ist. Hier können auch noch verschiedene Tiefengürtel unterschieden werden.
Es wird nun versucht, die Vegetation in ihren wichtigsten Vertretern zu schildern, mit Hülfe von lebendigen und getrockneten Pflanzen, Präparaten und Abbildungen, wobei hauptsächlich die Verhältnisse unserer Gegend oder! wenigstens' Mitteleuropas berücksichtigt, die ferneren Zonen nur gelegentlich erwähnt werden. Es wird ferner hingewiesen auf die Unterschiede zwischen der Pflanzenwelt der größeren Seen und der kleineren Teiche, Sümpfe, Flüsse und Gebirgsbäche. Schließlich wird noch der Verbreitung der Süßwasserpflanzen gedacht, die hauptsächlich durch Tiere erfolgt und zu einer, auffallend weiten Ausdehnung des Wohnbezirkes vieler Arten führt.
— Durcki Vermittlung der Metallgesellschaft erhielt das Senckenbergische Museum von Herrn A. von H e y k i n g in Buenos Aires eine sehr große Anzahl von E r z st u f e n aus den Provinzen Catamqxca, Rioia sSierra Famatinaj San Luis u. a. in Argentinien. Ein großer Teil dieser Erzrevier« liegt noch brach, es scheint Herrn v. Heyking, der ihnen eine glänzende Zukunft verspricht, bis jetzt noch nickst gelungen zu sein, deutsches Kapital heranzuziehen, während die Famatina-Minen neuerdings in englische Hände übergeaangen sind. Die uns vorliegenden Stufen bestehen zum größten Teil aus Kupfererzen, Kupferkies, Buntkupfi"'. Enargit vder Gemengen dieser Mineralien, ferner aus Aggregaten von Kupfer- und Eisenkies, häufig mit Krusten vrm Malachit und Kieselkupfer, aus braunen Stücken des eisernen Hutes mit Kupfervitriol, und aus wenig Bleiglanz; als -Ganaort tritt hauptsächlich Quarz auf, untergeordnet Manganspat, Baryt u. a. Mitgeteilte Analvsen zeigen auch wesentlichen Gold- und Silberaehalt, und die Alluvionen der „Gober- nacion del Chubut" sollen reich an Gold sein. Unter den übermittelten Stücken verdient der Enargit hervorgehoben zu werden, eine Schwekel-Arsen sAntimonj-Kupfer- verbindung. die in Deutschland nicht vorkommt, in jenen Gebieten aber in großen Mengen austritt; er ist durch zahlreiche kleine, zum Teil grobkörnige und fast reine Sticken vertreten, die einen sehr erfreulichen Zuwachs der Museumssammlung bilden. Hemm v. H e y k i n g sei daher auch hier der Dank der Gesellschaft für seine Schenkung ausgesprochen. Der Forderung des Herrn Schenkers, die'e Erze nebst beigelegten Analysen Interessenten zugänglich
zu machen, ist dadurch entsprochen worden, daß die ganze Kollektion in einem Nebenraum des Mineraliensaales des Museums, der auf Wunsch geöffnet wird, aufgestellt worden ist.
-k».