und der Pfründneranstalt nach einem Platz an der Nibeluugeu-Allee, die Angliederung des anatomischen Instituts an die zn begründende medizinische Akademie, den Erwerb eines großen Bauplatzes an der Victoria-Allee zur Errichtung der übrigen Neubauten und eines weiteren für ein botanisches Institut verspricht.

Die Administration hat von vornherein den Standpunkt vertreten, daß sie ein Projekt von solcher Tragweite nur im vollen Einvernehmen mit der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft, dem Physikalischen Verein und der sonst ihr angeschlossenen Vereine unternehmen wolle, und hat sich die Wahrung der Interessen der genannten Vereinigungen angelegen sein lassen. Das jetzt vorgelegte Projekt ist von den Vereinen gutgeheißen worden.

Zur Zeit unterliegt der zwischen der Stadt und der Stiftung verabredete Vertrag der Prüfung der Stadt­verordnetenversammlung. Wir sehen daher davon ab, vor endgültiger Genehmigung des Projekts auf dessen Einzel­heiten einzugehcn und behalten genauere Mitteilungen einem späteren Bericht vor.

Herr Stadtrat Albert von Metzler gehört seit 13. Dezember 1877 der Administration der Stiftung als Mitglied an. Aus diesem Anlaß hat die Administration am 13. Dezember 1902 ihm durch eine Deputation ein Glückwunschschreiben überreicht und in den wärmsten Worten ihren Dank und ihre Anerkennung ausgesprochen.

Tie Rechnungs-Revision für das Geschäftsjahr 1901 02 wurde am 18. August 1902 durch die Herren Oberbürgermeister Dr. Adickes und Bürgermeister Dr. Varrentrapp in Gemeinschaft mit den von der Groß­herzoglich hessischen Landesuuiversität Gießen hierzu abgeordneten Herren Professor 1)r. Biermann, Dekan der juristischen Fakultät und Professor Dr. Sommer, Dekan der medizinischen Fakultät, vorgenommen.

Zum Waisen- und Armen-Amt wurden pro 1903 Herr Dr. med. Baerwindt und als Stellvertreter Herr Dr. med. Ernst Roedigcr seitens der Administration abgeordnet.

Im Bürgerhospital wurden vom 1. Juli 1902 bis 30. Juni 1903, mit Einschluß der 77 vom vorigen Verwaltungsjahre in Pflege verbliebenen, 973 Patienten mit 30 215 Verpslegungstagen verpflegt, gegen 826 Patienten mit 26 291 Verpflegungstagen im Vorjahre. Ambulatorisch behandelt wurden 865 Personen.

Bezüglich der mit dem Bürgerhospital vereinigten Pfründnerstiftungen ist zu erwähnen, daß der Gräffen- deich'sche Pfründner Albrecht Heinrich Lüdecke am 1. April 1903 und die Klingling'sche Pfründnerin Maria Sintz am 2. Oktober 1902 verstorben sind. Erwählt wurden am 2. August 1902 zum Gräsfendeich'schen Pfründner Benjamin Schäfer, zum Brönuer'schen Pfründner Ludwig Bernhard Wanitzer und am 18. November 1902 zur Kliugling'schen Pfründnerin Maria Steinbrecher.

In dem pathologisch-anatomischen Institut arbeiteten außer 7 hiesigen 22 auswärtige Ärzte, worunter 14 aus Deutschland, l aus Österreich, 1 aus Italien, 2 aus Rußland, 1 aus der Türkei und 3 aus Nord-Amerika.

Es wurden für die Hospitäler und in der Stadt 531 Sektionen ausgeführt, sowie für hiesige Ärzte 671 mikroskopische Untersuchungen, gegen 478 Sektionen und 645 mikroskopische Untersuchungen im Vorjahre.

Als erster Assistent fungierte bis znm 30. September 1902 Herr Dr. Gotthold Herxheimer von hier und vom 1. Oktober 1902 ab Herr Dr. I. G. Mönckeberg aus Hamburg. Die neugeschaffeue Stelle des zweiten Assistenten versah vom 1. Oktober 1902 bis 15. Dezember 1902 Herr Dr. A. Lejenne von hier und von diesem Tage ab Herr Dr. Richard Lewisohn aus Hamburg.

Herr Geheimer Medizinalrat Professor Dr. Weigert hielt wie seither im Wintersemester einen Demon­strationskurs der pathologischen Anatomie ab.

Im Ärztlichen Verein wurden in jeder Sitzung mehrere pathologisch-anatomische Präparate vorgezeigt und erläutert.

Herr Professor Dr. Möbius las im Wintersemester 1902/03 über Kryptogamen (1. Teil, Algen und Pilze) und liest im Sommer-Semester 1903 über Biologie der Pflanzen (1. Teil).

Im botanischen Garten war im vorigen Jahr durch deu projektierten Anbau des Museums eine große Störung eingetreten, die wieder auszugleichen in diesem Frühjahr große Mühe verursachte. Leider war zu dieser Zeit der Obergärtner Perlenfein schwer erkrankt. Obergärtner Perlenfein, welcher seit 1869 als Garteugehilfe im botanischen Garten tätig war und 1876 zum Obergärtuer ernannt wurde, starb am 10. April 1903. In der