Die wissenschaftlichen Sitzungen fanden in gewohnter Weise in den Wintermonaten regelmäßig alle vierzehn Tage vor einem ansehnlichen Kreise von Zuhörern statt. Sehr lebhaft war der Besuch des n a t u r h i st o r i«, f d) e rt Museums, besonders an den Sonntagen. Am 23. Mai 1902 folgten die in Gießen tagenden Mitglieder der Deutschen Zoologischen Gesellschaft einer Einladung zur Besichtigung des Museums und im Septem­ber nahm eine Anzahl Lehrer der Naturwissenschaften an den höheren Schulen Deutschlands, die zu einen, Ferien­kurse desPhysikalischen Vereins hier weilten, unter sachkundiger Führung die Sammlungen in Augen­schein. Auch zahlreiche Vereine und Schulen, in Begleitung der Lehrer, haben das Museum besucht.

Von Publikationen sind erschienen:Abhandlun­gen" Bd. XX, Heft 4; Bd. XXY, Heft 3; Bd. XXVn, Hvft t undBericht 1902". Diese Veröffentlichungen um­fassen zehn Arbeiten, von denen sieben von hiesigen Mit­gliedern der Gesellschaft geliefert sind.

Die S e k t i o n ä r e ivaren unablässig mit der Ordnung und wissenschaftlichen Verwertung der Sammlungen be- uwht; die Konservatoren waren weiterhin in der Herstellung von Säugetier gruppen und in der Vervollständigung der L o k a l s a m m I u n g tätig. Um namentlich die fehlenden oder in mangelhaften Exemplaren vorhandenen S c e t i e r e in schönen Schaustücken zu er­halten, unternahm Kustos Dr. Fritz Römer auf Kosten der von Reinach-Stiftung eine fiebenwöchentliche ; Reise an die dalmatinische Küste, nach Rovigno und Triest.

Dr. Römer wird seine reiche und inter- essante Ausbeutein der nach st en wissen- schaftlichen Sitzung am 28. d. Mts. demon- st r i e r e n.

Sehr rege war der Verkehr mit auswärtigen Gesellschaf­ten und einzelnen Gelehrten; auch wurden die Sammlungen des Museums vielfach von Spezialforschern benützt. Auch bei feierlichen Anlässen hier, wie auswärts, hat die Gesell­schaft nicht verfehlt, ihre Sympathie kundzugeben.

In Tauschverkehr gegen denBericht" ist sie ge­treten mit dem Conservatoire et Jardin Botanique in Genf, Verein der Aerzte in Steiermark, Public Museum of the City of Milwaukee, U. 8. A., Institute geo- logico in Mexiko, Institut Egyptien in Kairo, und Kaiser!. Gouvernement von Deutsch-Ostafrika in Dar-es-Saläm. Bericht" undAbhandlungen" erhält die K. K. Univer­sitäts-Bibliothek in Innsbruck.

Zahlreiche, z. T. äußerst wertvolle Naturalien sind der Gesellschaft im Berichtsjahre zugegangen: Es schenkte Br. med. Gerlach hier einen prachtvollen Büffelschädel und eine besonders schöne Sammlung von Kieselschwäm­men; Karl Hagenbeck in Hamburg einen Steinbock und ein junges Wildpferd; Bergwerksdirektor A. Notzny auf Heinitzgrube bei Beuthen (Oberschlesienj wertvolle Ge­steinsstufen und Erze; Landesgeolog Dr. O. M. Reis in München eine große Suite alpiner Liasammonniten, Oberpostsekretär a. D. A n k e l e i n, hier, der jugendsrische Achtziger, einen von ihm selbst gesammelken äußerst selte­nen Cephalopoden und einen Crinoidenkelch aus der Eifel; Bankdirektor Arthur Gwinncr in Berlin die von G o e t he beschriebene Karlsbader Gesteinssammlung. Direktor Dr. A. S e i tz, hier, brachte von seiner Reise nach Ceylon eine große Anzahl von Früchten und Samen, so­wie eine schöne Suite von Vögeln mit; Dr. W. Kobelt ln Schwanheim schenkte u. a. eine Sammlung von Koni­ferenzapfen aus seiner italienischen Reiseausbeute.

An der Preis-Kommission zur Erteilung des Stiebel» Preises nahmen zwei Mitglieder der Gesellschaft teil. Der Preis wurde Prof. Dr. Th. Boveri in Würzburg für seine Arbeiten über Zellteilung zuerkannt. >

Schließlich erwähnt der Geschäftsbericht noch, daß in der Verwaltungssitzung vom 12. Dezember 1902 die P e n - sionsordnung der Beamten des Museums entgiltig geregelt wurde, und daß in diesem Jahre auch eine Regulierung der Gehaltsverhältnisse der Beam­ten in Aussicht genommen ist.

Der Vorsitzende. Dr. A u g u st K n o b I a u ch, gab nun­mehr den Bericht der Revisionskommission bekannt, wonach diese die bei der Frankfurter Bank depo­nierten Wertpapiere und Hypotheken der Gesellschaft, fer­mer die Bücher und Belege gxprüft und richtig befunden hat. Die Gesamteinnahmen und Ausgaben des Jahres 1902 gleichen sich mit dein Betrage von 404,074 Mark und 9 Pfg. aus, gegen einen Voranschlag von 56,273 Mark und 3 Pfg Die Unterschiede zwischen beiden Beträgen sind in der vorliegenden Aufstellung des Kassierers erläutert. Die

Generalversammlung genehmigte die Rechnungsablage für 1902 und erteilte, gemäß dem Anträge der Revisionskom- misswn, dem ersten Kassierer Alhard Andreae-von G r u n e l i u s Entlastung und sprach ihm fiir die gewissen­hafte und sorgsame Verwaltung seines Amtes den Dank der Gesellschaft aus. Ferner genehmigte die Generalversamm­lung den Voranschlag für 1903, der in Einnahmen und Aus­gaben mit 54,652 Mark und 45 Pfennig balanciert.

Nach dem Dienstalter haben aus der Revisionskommission auszuscheiden Direktor Dr. Paul Roediger und Walter v o m R a t h. An ihre Stelle wurden Stadtrat Anton Meyer und Wilhelm Stock gewählt. Vor­sitzender der Revisionskommission für das Jahr 1903 ist I u l i u s S cha r f f.

Als letzter Punkt der Tagesordnung folgte die Beratung über die Verlegung des Museums und der Bibliothek nach !der Viktoria-Allee, über die wir bereits berichtet haben.

fünftes Morgenblatt ver frankfurter Zeitung.

22. Uebrnar 1808.

Die Verlegung des nalurhißorischen Museums und des phiMalischen Vereins.

---- Frankfurt, 21. Februar.

Heute Abend fand die diesjährige ordentliche General­versammlung der Senckenbergischen Natur­forschenden Gesellschaft statt. Ein besonders wichtiger Punkt. He Verlegung des Naturhistorischen Museums und der Senckenbergischen Bibliothek nach der Viktoria-Allee, hatte die Mitglieder veranlaßt, zahl­reicher als sonst zil erscheinen. Anwesend waren u. A. Ober­bürgermeister A d i ck e s , Bürgermeister Dr. Barren- trapp und verschiedene Stadtverordnete. Der Vorsitzende Dr. med. August Knoblauch verlas zunächst den von dem seitherigen ersten Direktor Oberlehrer I. Blum ver- jfaßten Geschäftsbericht über das Jahr 1902 und den Kassen­bericht. Danach gleichen sich die Einnahmen und Ausgaben wit dem Betrage von Mk. 404.074 aus. Der Voranschlag für 1903 beläuft sich auf Mk. 54.652. Nachdem dem Schatz- meister Entlastung ertheilt und zu Rechnungsprüfern Stadt- ,rath Anton Meyer und Wilhelm Stock gewählt waren, be- 1 richtete der Vorsitzende über die Verlegung des Museums. Wir entnehmen seinen Ausführungen das Folgende:

1 In einer Denkschrift ist bekanntlich der Magistrat lim eine Vorlage ersucht worden, wodurch der, Administration ^ der Dr. Senckenbergischen Stiftung die Verlegung des Bürgerhospitals nach der Autzenstadt ermöglicht und zu- tzleich der Gesellschaft und dem physikalischen Verein Gelegen­heit gegeben wird, die geplanten Neubauten auf dem Grund Und Boden der Stiftung in Angriff zu nehmen. Diese Denk­schrift hat eine äußerst wohlwollende Aufnahme ber der Stadtverordnetenversammlung gefunden. Die Verhandlungen aber, die zwischen Magistrat und Stiftungs-Administration geführt worden find, ließen immer klarer erkennen, daß, die Aufführung unserer Neubauten auf dem gegenwärtigen Grundstück mit den eigentlichen Stiftungszwccken unverein­bar ist, insofern selbst bei einer Verlegung des Hospitals nach i der Außenstadt die Möglichkeit einer gedeihlichen Fortentwick- , lung des medizinischen Instituts nicht gegeben gewesen, viel- 1 mehr der botanische Garten durch die. enge Bebauung des Stistungsgcländes dem Untergänge prcisgegben worden und keine Mittel zu dem nothwendigen Ausbau des pathologisch- anatomischen Instituts vorhanden gewesen wären.

Bei dieser Sachlage ist die Stiftungs-Administration im Herbst v. I. dem Gedanken der V e r L u ß e r u n g i h r e s werthvollen Grund st ücks und einer Verlegung fämmtlicher Stiftungsinstitute, sowie des Museums und des Hauses des physikalischen Vereins nach der Außenstadt naher getreten. Sie hat schon am 3. September v. Js. in dieser An- gelegnheit mit der Verwaltung der Gesellschaft und mit dem Vorstand des physikalischen Vereins Fühlung genommen; begreiflicher Weise ist aber ihr Vorschlag zunächst einer sehr lebhaften Opposition begegnet. Einmüthig wurde von beiden Instituten das durch die geschichtliche Entwickelung der Senckenbergischen Stiftung und ihrer Tochterinstitute ge­gebene Gelände am Eschenheimer Thurm für den weitaus ge­eignetsten Platz zur Errichtung wissenschaftlicher Anstalten erklärt. Zugleich wurde die berechtigte Besorgnis; ausge­sprochen, daß eine Verlegung nach der jetzigen Peripherie ider westlichen Außenstadt zu einer schweren und langen Ilebergangszeit führen werde. Schließlich schien die Ver­wirklichung des Vorhabens der Administration aus peku­niären Gründen ausgeschlossen. Ganz ähnlich war die Lage des physikalischen Vereins, der sich bezüglich der Ver­legung der Institute mit der natursorschenden Ge,eit,Hast

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