1576

durchwanoerte, wird sich bei aufmerksamer Betrachtung die Ueberzeugung aufdrängen, daß die Thalbildüngen weder einseitig tektonische sind, noch als reine Erosionswirkungen des Wassers erscheinen können. Für den ersten Fall treten die Sedimente in zu bedeutenden Mengen auf, für den zweiten Fall müßten wir die erodirende Kraft des Wassers in einzelnen Gegenden als unwahrscheinlich annehmen. Gerade um letzteres nachzuweisen will ich ein von dem verstorbenen Landesgeologen Koch schon angegebenes Beispiel anführen. Es bandelt silb um den auf Blatt Königstein eingezeichneten Fischbach und dessen Verhältniß zum Schwarz­bach. bezüglich zum Liederbach. Der Fischbach hat sein Ouellgebiet in unmittelbarer Nähe des Dorfes Ruppertshain, direkt östlich von dem Atzelberg. Von dort fließt er fast genau senkrecht zur Erhebungsrichtung des Gebirges in südöstlicher Richtung bis zu dem südöstlichen Ende des Dorfes Fischbach!, wo er sich plötzlich man könnte sagenganz unmotivtrt" nach Westen und dann nach Südwesten wendet Lis zu seiner Mündung in den Schwarzbach. Auf seinem südwestlichen Laufe durchsetzt er nur begleitet von einem -ganz schmalen Streifen Alluvium die mächtigen Glimmer-, Sericit-Schieferschichten des Stauffen und des Fisch­bacher Kopfes. Hier steigen die Thalwände ungemein steil eiupor ands erreichen in der allernächsten Nähe des Fischbaches auf der nördlichen Seite im Fischbacher Kopf die Höhe von M40 Fuß*) und etwas weiter nordwestlich im Rossert eine olche von 1644 Fuß, auf der südlichen Seite im Stauffen "oie Höhe von 1438 Fuß. Die Thalsohle liegt an dieser Stelle ungefähr 650 Fuß hoch, so daß nach Durchschnitts­berechnung hier jene Schieferschichten bis zu einer Mächtig­keit von zirka 640 Fuß durchsägt worden wären, wenn wir allein die Erosion als Kraft, die hier gewirkt hat, annehmen wollten. Das ist nicht möglich, wenn man das Gebiet östlich vom Stauffen betrachtet: Der tiefste Punkt der Wasserscheide zwischen dem Fischbach und dem in den Main gehenden Liederbach liegt südöstlich von dem Dorfe Fischbach in einer Höhe von 765 Fuß. Der Theil des Fischbaches, welcher der Wasserscheide zunächst liegt, hat eine Höhenlage oon 715 Fuß, so daß der Fischbach bei Beibehaltung der Richtung seines Laufes also nur eine Höhe von 50 Fuß zu durchbrechen gehabt hätte. Es ist danach sicher, daß das Fischbachthal von Fischbach bis zum Schwarzbachthal kein Skulpturthal, sondern ein tektonisches Thal ist. Gerade in 1 'esem Theile des Taunus, nördlich von Eppstein und von 'i i dem Feldberge zu, muß die Kraft, welche die Schichten gehoben hat und dabei tektonische Thäler veranlassen konnte,' ganz besonders stark gewesen sein. Daß aber auch die Erosion in unserem Taunus an vielen Stellen Bedeutendes geleistet hat, läßt sich einerseits leicht aus den Sedimenten am Unterlauf. der Ems und der Aar, im Mittellauf des Mühlbachs bei Mehlen und Nastätten, andererseits aber auch an der ganzen Formation der Theile unserer Thäler er- ivimeit, welche stark ins Gebirge eingeschnitten sind. Speziell auf zwei Stellen mache ich aufmerksam. Die erste findet sich eingezeichnet auf dem Blatte Älgenroth, tritt jedoch in der Karte lange nicht so gut hervor als in der Natur, be­sonders wenn wir dieselbe von einem höher gelegenen Punkte aus beobachten. Zwischen Gerolöstein nämlich und der thal- abwärts liegenden Neuen Mühle führt ganz in der Nähe der Mündung des Herzbaches in die Wisper ein Weg zu dem zwischen Herzbach und Nonnengraben sich erhebenden Ge­

birgsrücken. Ist man dort ungefähr 300 Fuß m die Höhe gestiegen, so sieht man die bedeutende Biegung der Wisper, wie sie zuerst von Osten nach Westen, dann in scharfer Biegung von Norden nach' Süden, dann, wenn auch nur eine kurze Strecke, von Westen nach Osten, dann wieder von Norden nach Süden und zuletzt wieder von Osten nach Westen fließt. Bon oben gesehen erscheint dieser Theil des Wisperthaies, besonders da, wo die erste Biegung ist, als ein großer, gewaltiger Kessel: Auf der rechten Thalseite, von der Thalsohle aus als konkave Seite zu bezeichnen, be­obachten wir, daß in gleichmäßigem Bogen das Gestein Wisperschiefer ausgewaschen ist. Auf der linken Seite konnte das Wasser vorbei gleiten, auf der andern Seite dagegen wurde das Ufer fast rechtwinklig getroffen; hier mußte die erodirende Kraft des Wassers am meisten wirken. Bei dem folgenden Bogen beobachten wir dieselben Verhältnisse, nur ist rechts und links vertauscht, das heißt das linke Ufer ist das rechtwinklig getroffene und daher das steilste. In beiden Fällen finden wir die jetzige Wisper an der am stärksten ausgewaschenen und zugleich steilsten Seite des Thales. Ueberhaupt finden wir das Gesetz, daß der Fluß an dem steileren Ufer entlang fließt, überall da in unserem Gebiete bestätigt, wo die Wirkungen der Erosion deutlich hervortreten. Die zweite Stelle, an der wir die Erosionswirkung sehr schön beobachten können, befindet sich im Gebiet des unteren Mühl- bachthales. Sie gehört, wie auch die erste Stelle Geroldstein- Kammerburg, zu den landschaftlich schönsten Parthien der Tannusthäler, ist jehoch von hier aus nicht leicht in kurzer Tour zu erreichen. Trotzdem chabe ich sie meiner Frau auf einer fünftägigen Taunustour, die wir Herbst 1891 machten, gezeigt; auch meine Frau halt die Tour für eine der schön­sten im Taunus. Man findet die charakteristische Stelle auf deni Meßtischblatt Dachsenhausen. Außer den all­gemeinen, hier sehr deutlich hervortretenden Wirkungen der Erosion bemerken wir auf dem Blatte jene Erscheinung, auf welche Schneider in dem Moselgebiet aufmerksam ge­macht hat, das Loslösen einzelner Bergkegel durch Erosion, beziehungsweise die Bildung von Thalspornen. Wir haben in unserer Schulsammlung unter den Hölsel'schen geographi­schen Charakterbildern eine Landschaft aus dem Oberinnthal mit Thalspornen: Dasselbe Bild könnten wir hier aus unserem heimischen Regierungsbezirk haben, die Formations­verhältnisse sind hier, wenn auch nicht so großartig, so doch ebenso deutlich wie dort.

Wenn ich jetzt zur Einzelbeschreibung der wichtigeren Thal­gebilde übergehe, so kann ich natürlich nicht ein,.jedes gleich­mäßig behandeln, sch will vielmehr hauptsächlich auf die Eigenheiten des einzelnen aufmerksam machen. Das wichtigste Thal, welches der Taunus zum Mainthal hinsendet, ist das sogenannte Schwarzbachthal. Es führt sowohl im Munde des Volkes als auch auf Karten die verschiedensten Namen. Auch seine Quelle wird nicht gleichmäßig bezeichnet. Ich halte es für das richtigste, wenn man dieselbe in der Quelle des Dettebaches (Kriftelbaches) östlich von dem Ort Croftel annimmt. Es liegen dann an dem Schwarzbach beziehungs­weise in unmittelbarer Nähe die Orte Croftel (früher Wald- kriftel), der Ort Kriftel, Station der Hessischen Ludwigsbahn, und Okriftel am Main, 1 Kilometer unterhalb der Mündung des Schwarzbachs in den Main. In Bezug auf seine Form ist merkwürdig, daß es seinen Ursprung hinter der Haupt­taunuskette hat, es ist ein sogenanntes durchgreifendes Ge­hängethal, welches die Hauptkette durchbricht. Die Quelle liegt in einer Höhe von 430 Meter. Nach einem kleinen

selbe ül da, wo benetzt, kingestr dem El

Der merksai bo tan teori: meye Heroar Förder Ueber Zännil Davon und w Ausgal einzeln! bessere Schrift kommen schon n &iej peziell histori Ausgä enchäl!

Der Mitthe schen Übergel deuten! Kugun die ne für dei Von nächst die leb Die N wurde Thiere ist ein basisch die au Die Stäche mehrer Miede sLhiere gehend Zeinen oder < wenig schließ, die tz vielfacl so daß setzen andere man l

*) Lußangaben nach den preuß. Meßtischblättern.