Unterkunft und eine den primitiven Verhältnissen entsprechende, aber genügend gute Verpflegung findet. DieWirthin dieses Logements überließ dem Vortragenden freundlichst ihren eigenen Wohnraum, ein kleines, nach Art der Hütten der Eingeborenen, aus den Blattstielen der Sagopalme aufgebautes Häuschen, welches sich derselbe als Laboratorium für seine zoologischen Arbeiten einrichtete. Nach den verschiedensten Richtungen wurden nun Exkursionen auf der Insel unternommen. Bald wurde Hitu durchstreift, bald wurden die Schluchten von Leitisnor durchwandert oder auch Ausfahrten auf die thierreiche Bai gemacht. Um ein allgemeines Bild von der Natur des Landes 31t geben, schilderte Redner eingehender einen längeren Ausflug nach Waai, an der Ostküste von Hitu, und nach den Amboina benachbarten Uliasser- Jnfeln: Haruku und Saparua. In einem Orembai, einem größeren inländischen Boote, wurde zunächst der Weg nach Paso eingeschlagen und dort der enge, zum Theil versandete Kanal mit vielen Schwierigkeiten pafsirt. In der Bucht von Baguala ging die Fahrt dann weiter bis Suli, einem kleinen Christendörfchen an der Südküste von Hitu. Von hier marschirte der Reisende mit einigen seiner Leute über Land nach Tulehu, während das Fahrzeug unter der Führung des kundigen Steuermannes das Kap Tial umschiffte, um an dem erwähnten Orte mit den übrigen Mitgliedern der Expedition wieder zufammenzutreffen. Der Weg von Suli, wie alle auf Amboina, nur ein schmaler Pfad, führte, steil ansteigend, aus eine weite Ebene, die mit Alang-Alang, einem fcharfschneidenden, hohen Gras, dicht bewachsen war. In dem glühenden Sonnenbrand flatterten dort munter prächtige Ornithopteren umher; rasch dahineilende Cicindelen, Laufkäser, flogen in großer Zahl erschreckt durch die nahenden Schritte auf. Im Gegensatz zu dieser eintönigen Grasfläche zeigte der Wald, der sie begrenzte und jetzt durchwandert wurde,, eine außerordentliche Fülle der prächtigsten tropischen Pflanzenformen. Epiphhtm aller Art wurzelten an den hohen Laub- bäumen, den feuchten Boden bedeckten herrliche Farne mit zierlichen Wedeln. In Tulehu wurde das Boot von Neuem bestiegen, um das an dem gegenüber liegenden Ufer, ganz in einem Palmenhain versteckte Dörfchen Waai zu erreichen, wo der Reisende seinen zweitägigen Aufenthalt zu einer Ex
kursion nach den Abhängen "des Salhutu und einer Fahrt nach den hier die Bucht einsäumenden, wunderbar, schönen Korallenriffen benutzte. Auf Haruku, einer der Uliasser- Jnseln, welcher sich die kleine Expedition nunmehr zuwendete, wurden die Dörfer Haruku an.der Ostseite und Hulaliu an der Westseite besucht, um von dort aus gleichfalls Touren in das Innere zum Zwecke zoologischer Sammlungen, zu unternehmen. Die letzte Station bildete die zweite Uliafser- Jnsel: Saparua, von wo man, nachdem besonders deren südlicher Theil noch einer eingehenden Durchforschung nach Landmollusken unterzogen worden war, nach Anxboina, dem alten Standort, zurückkehrte. — Nach einem zweimonatlichen Aufenthalt auf der idyllischen Insel, der eine reiche Ausbeute an wissenschaftlichem Material geliefert hatte, trat der Reisende anfangs Mai die Rückfahrt nach Java an. Auf dieser vier volle Wochen dauernden Fahrt legte der Dampfer an verschiedenen anderen der Molukkeneilande, wie den Banda-Inseln, Buru, Batjan und Ternato an und nahm dann feinen Weg entlang der Nord- und Westküste von Celebes. Am 20 . Mai wurde vor Macassar Anker ge-, worfen und am 1. Inni lag der Steamer wieder am Ouai tzon Tandsong-Priok, dem Hafen von Batavia.
Biele der Molukkeninseln find noch wenig durchforscht und bergen sicherlich noch reiche, ungehobene Schätze. Gar manche von ihnen sind noch heute von ausgedehnten, unberührten Urwäldern überzogen. Mit der rasch nach allen Richtungen vordringenden Zivilisation aber werden diese Wälder bald verschwinden, und an ihre Stelle werden Plantagen treten. Die Vegetation wird dann einen ganz anderen Charakter annehmen und die Thierwelt auch ein verändertes Gepräge erhalten. Mit dem Wunsch, daß sich recht viele Naturforscher, jetzt, wo es noch Zeit ist, nach jener Inselwelt im fernen Osten aufmachen möchten, um dort weiter zu forschen und die noch unbetretenen Gebiete der Wissenschaft zu erschließen, bevor die Kultur sie ihrer Ursprünglichkeit beraubt hat, schloß Redner die Schilderung seiner Reise. Eine reiche Sammlung prächtiger Photographien sowie mehrere ethnographische Gegenstände und eine selbstgefertigte Karte der Molukken illustrirten den hochinteressanten Vortrag in schönster Weise.
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