und Gewerbe und Handel, als ein Anliegen Aller, vor Allen verhan­delt und von Allen beachtet und gewürdigt werden. Und bei diesem allgewaltigen Ausichwunge. das Ideal einer bessern Zeit in den Her­zen getragen, siebt es noch an der Pforte der Gegenwart, und siebt wenig zurück, nur vorwärts. Wer den Mund auf ewig geschlossen, war er nicht beionders denkwürdig und groß, er ist vergessen. Aber die, welche noch sprechen, und uns täglich genannt werden, die in Worten, Schriften und Tbatcn, in tausend unsichtbaren Fäden mit dem zusaminenbaugen, was wir wünschen utld hoffen oder befürchten, sind ein Gegenstand der innigsten Tbeilnabine. Sie kennen zu lernen in dem Augenblicke der Handlung, bekannt zu werden mit ihrer Ent­wicklung, ihren Schicksalen und Verhältnissen, zieht uns an, wie uns die Nachrichten anziehen, die uns von denjenigen mitgelhcilt werden, die jn unsre Zirkel eintre'.en, und von denen, sobald sse intercLint lind, die ganze Gesellschaft unterrichtet sei)» möchte, auch über das, was ne selbst zunächst angeht.

Niemand wird. von diesem Standpunkte betrachtet, der Biogra­phie der Lebenden ihren Werth absprechen; daß sic zeitgemäß sehe, be­weist auch der Beifall, der ihr vorzüglich in den neuesten Zeiten ge- stvcnkt wurde. Die Einwendung, daß die Lebensbeschreibungen der noch nicht Vollendeten eine ungeeignete Vorarbeit sehe, bedeutet ge­rade so viel, als wollte man sagen, die Geschichte unserer Zeit, die auch noch unvollendet da steht, sey bis zu ihrer Vollendung keiner Aufmerksamkeit wcrtb. Männer, die öffentlich sprechen, und handeln und schreiben, sind größtentbeils in ihrer Individualität schon weiter vorgerückt, als es vielleicht die Geschichte unserer Tage nicht ist. Wäre es möglich, die Geschichte aller denkwürdigen Zeitgenossen mir- zutbeilen, es würde vielleicht eine der interessantesten schriftstelleri­schen Unternehmungen sehn. Der Vollkommenheit eines solchen Un­ternehmens, sich so weit es immer seyn kann, zu nähern, ist die Ab­sicht des hier angezcigten Werkes. .

Aber so viele Schriften auch vorhanden sind, die als eine wahre Fundgrube für dieses bedeutende Unternehmen betrachtet werden mö­gen, so ansehnlich auch die Materialien ssnd. die der Verfasser bereits der Mittheilung vieler ausgezeichneter Männer und Frauen durch ganz Europa verdankt, (und denen er, da seine Zeit zu beschränkt ist, allen besonders für die Mittheilmigen zu danken, hier öffentlich den geziemendsten Dank abstaitet); so ist doch die Zahl der denkwürdigen Personen, deren Lcbensnotize» noch ermangeln, so bedeutend, und cs hält so schwer, uch an alle einzeln zu wenden, daß der Verfasser den Weg dieser Anzeige einzuschlagen sich veranlagt findet, und zugleich an alle ausgezeichnete Zeitgenossen das allgemeine Ansuchen stellt, ilin mit biographischen Notizen ihrer selbst oder auch ihrer Freunde und Bekannten zu unterstützen.

Es geschieht dieß nicht ohne eine gewisse Scheue, denn wenn gleich bei der guten Absicht des Vorhabens das Ansuchen an sich wohl schwer­lich verkannt werden wird; so haben ihn doch die bisherigen Erfah­rungen mit einigen Bedenken bekannt gemacht, die man wenigstens, An­fangs, sich ihm mitzutheilen, gehabt hat. Einige haben nämlich ge­glaubt, daß ausführliche, den Lebenden nicht immer angenehme Charak­ter-Schilderungen in diesem Werke ausgestellt werden wollten, an­dere, daß ungeeignete Lobeserhebungen ihrer Bescheideuheit zu nahe treten könnten, noch andre, dag es eine Art Anmaßung scye, in diesem Werke unter noch bedeutendere Männer, als sie iclbsr sind» ausgenommen zu werden.

Diesen und ähnlichen Bedenken glaubt der Verfasser durch folgen­de Bemerkung zuvorkvmmen zu müssen.

Ein Werk, das mehrere tausend biographische Artikel in 5 bis ü Bänden enthalten wird, kann keine sehr ausführlichen einzelnen Bio­graphien mittheilen. Der Plan des Werkes gestattet cs von selbst nicht, das zu tl'un. was mehrere wünschen, daß es nicht geschehe. Es han­delt sich davon» in denen in alphabetischer Ordnung folgende» Biogra-