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gewirkt bat. Möge doch das an diesem Tage wieder lebendiger erwachende Andenken Senckenbergs unter den jetzt lebenden Mitbürgern des ausgezeichneten Mannes viele zu bochberzigcr Nacheiferung, zu werkthätigerLiebefürseine berrliche Stiftung entflammen !
Als diese Zeilen eben dem Druck übergeben werden sollten, traf die Administration ein zwar nicht unerwarteter, aber doch um nichts weniger harter und schmerzlieber Schlag: der Tod ihres Vorsitzenden, des Herrn I)r. med. Mappes. (f am 28. April 1863 im 67. Lebensjahre.) Er hatte am 19. Juli 1852 an Varren- trapps Statt (m. vgl. oben S. 7) diese Stelle übernommen und war in jeder Beziehung ein würdiger Nachfolger eines solchen Vorgängers. Pflichttreue, Arbeitsfreude, erfahrener schneller Einblick selbst in verwickelte Verhältnisse zeichneten ihn namentlich aus. Er besaß ein ungewöhnliches Talent Zerstreutes zusammenzufassen, das Bedeutende überall herauszusinden, das Unwichtige auszuscheiden, kurz, zu organi-^ streu. Der Hospitalneubau war seit Jahren einer seiner Lieblingspläne und die rasche und eifrige Förderung des Unternehmens ist zum großen Theil sein Werk. Noch in seinen letzten Lebenswochen trug er sich mit Gedanken über eine würdige Begebung der bevorstehenden Jubelfeeier, entwarf er noch die Grundzüge zu der Festrede, die er bei dieser Gelegenheit zu halten gedachte.
Aber schon seit Jahresfrist etwa batte Kränklichkeit, bedingt durch ein organisches Herzleiden, den bis dahin eisenfesten Mann überkommen und seinem Schaffenstrieb einen höchst unwillkommnen Zügel angelegt. Den immer häufiger werdenden Unterbrechungen seiner Tbätigkeit ist denn auch leider die verzögerte Herausgabe des vorliegenden Jahresberichts (der Anfang rührt noch von ibm her) beizumessen.
lieber seinen Lebensgang sowie über seine Leistungen als Gelehrter und als Arzt, insbesondere als Geburtshelfer wird sich eine andere Druckschrift (der nächste Band des Jahresberichts des Aerztlichen Vereins) verbreiten. Hier kam es uns nur darauf an seine Verdienste um die Senckcnbergische Stiftung in's Licht zu stellen.
Sein Andenken wird unter uns nicht erlösten.
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Vom 1. Juli 1859 bis 30. Juni 1860 wurden, mit Einschluß der 44 vom vorigen Verwaltungsjabrc in Pflege gebliebenen, 685 Kranke mit 22,518 Verpflegungstagen verpflegt.
Darunter waren 417 männlichen, 268 weiblichen Geschlechts. j
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