lehrungsschriften gehen bei mancherlei Veranlassungen (^Lterbfällen, Wvhnungsver- änderungen rc.) oft fast umsonst in fremde Hände über. Bei uns ist ihnen jederzeit eine dankbare Aufnahme gesichert.
Der botanische Garten, eine Hauptzierde unserer Anstalt, wurde auch in den letzten drei Jahren von unserem allzeit thätigen Stiftsgärtner Hrn. Ohler mit Liebe gepflegt und von Jahr zu Jahr mit neuen interessanten Pflanzen bereichert. Ein neuer Katolog feiner Sämereien wurde im Jahr 1860 gedruckt und veröffentlicht.
Leider hat auch unser Gewächshaus wie- so viele andere Anlagen durch den orkanähnlichen Sturm des 6. Juli 1802 nicht unerheblichen Schaden erlitten. Die allerdings durch Alter einigermaßen hinfällig gewordene Gebäulichkeit haben wir uns mit möglichst wenig Kosten aufzubessern angelegen sein lassen, damit sie noch einige Jahre, bis sie anläßlich des beabsichtigten Neubaus von ihrer so lange innegehabten Stelle verdrängt werden mag, ihre Zwecke erfülle.
Unsere Hospitalärzte, Herr I)r. Lorey, Vorsteher der Abtheilung für sog. innerlich Kranke, und Herr vr. Passavant, der für äußerlich oder chirurgisch Kranke, haben auch während des uns hier beschäftigenden Zeitraums mit gleicher Umsicht und Ausdauer wie früher ihres Amtes gewartet und sich daö Wohl der vielen ihrer Geschicklichkeit anvertrauten Leidenden mit wahrer Hingebung angedeihen sein lassen.
Die Seelsorge der Hospitalinsassen war gleichfalls denselben Händen wie schon einige Jahre früher, nämlich denen des Herrn Pfarrer Wehner anvertraut. Neben seinen vielfachen Berufspflichten findet dieser geehrte Geistliche noch Muße zum fleißigen Besuch schwer Erkrankter die seines Trostes begehren, und stets ver- samnielt die jeden zweiten Sonntag um 11 Uhr in unserem Betsaale von Demselben gehaltene zunächst für die Kranken unseres Hospitals bestimmte gottesdienstliche Erbauung eine so zahlreiche andächtige Zuhörerschaft aus der Stadt, daß die leider so enge Räumlichkeit sie kaum zu fassen vermag.
Wir eilen zum Ende. In wenigen Monaten (am 18. August) begehen wir das Jubelfest der Stiftung. Welch würdigerer Abschluß ihres ersten Jahrhunderts könnte aber wohl gedacht werden als wenn bis dahin die jetzt noch schwebende gewichtige Frage, die von uns oben weiter erörtert worden, eine befriedigende Lösung zum Segen einer Anstalt gefunden haben würde, die bereits drei Menschenalter hindurch mit den» vollen Einsatz ihrer Mittel gemeinnützig im Geist ihres edlen Gründers