Nachdem man sich über den Platz, der der neuen Gebäulichkeit angewiesen werden solle, sowie über deren Ausdehnung, die Zahl der nothwendigen Säle und Betten und über die innere Eintheilung im Allgemeinen verständigt hatte, entschied sich die Administration nach längerer Berathung dahin, daß es am Zweckmäßigsten erscheinen dürfte eine Preisbewerbung für den in Aussicht genommenen Neubau ein- treten zu lassen.
Im Mai 1861 wurde ein Programm, in welchem alle dem Techniker nothwendigen und wünschbaren Angaben enthalten sind, ausgestellt, sodann gleichzeitig mit einem Concurrenzausschreiben gedruckt, und eine bezügliche Bekanntmachung in den öffentlichen Blättern erlassen. Als letzter Termin für die Einlieferung eines Plans ward der 1. November desselben Jahres bestimmt.
Vier Arbeiten liefen ein, und am 9. Dezember trat das Preisrichtercollegium, gebildet aus den auswärtigen Herren Oberbaurath Knoblauch von Berlin, Bauingenieur Zenetti von München, und den hiesigen Herren Stadtbaumeister Henrich, vr. mell. Barren trapp, Physikus primär. I)r. Mappes — Letzterer als Mitglied der Stiftungsadministration — zusammen, um sich in zweitägiger angestrengter Thätigkeit ihres übernommenen Amtes zu entledigen. Am Abend des zweiten Tages wurde einstimmig dem mit dem Motto „Scnckenberg" bezeichnetcn Entwürfe der erste und dem mit dem Siegel „Genius der Kunst auf einem Löwen ruhend" gleichfalls einstimmig der zweite Preis zuerkannt.
Als erster Gewinner ward darauf Herr Oskar Pichler, als zweiter Herr Heinrich Burnitz, beide hier verbürgerte Architekten ausgerufen. Die Administration des Städelschen Kunstinstituts hatte mehrere Zimmer zum Besuch der Ausstellung sämmtlicher Zeichnungen und zur Vornahme der Prüfung daselbst freund- lichst hergeliehen und auch nachher während einigerTage dcm Publikum dieBcschauung aller cingelieferten Pläne ermöglicht. Wir sagen ihr dafür sowie auch dem Herrn Inspektor Malß für seine thätige Hülfeleistung unseren verbindlichsten Dank. Nicht weniger verpflichtet fühlen wir uns Herrn I)r. mell. Georg Barren trapp für die höchst uneigennützige und aufopfernde Weise, mit welcher er schon vor seiner Mühewaltung als Preisrichter, bei der ersten Entwerfung eines Bauprogramms als tüchtiger Kenner des Hospitalwesens von uns um seine gutächtliche Meinung befragt, der Administration durch eine eingcsandte schriftliche Abhandlung über die wichtigeren