Fiir die Bibli othek des medizinischen Institutes, mit deren Umordnnng und systematischen Verschmelzung mit den Bibliotheken der an die Stiftung angeschlofsenen wissenschaftlichen Vereine zu Einem Ganzen, die Bibliothekare fortwährend eifrig beschäftigt sind, wurden die Erträgnisse des I)r. Reichard'schcn Legates vollständig zu Anschaffung wichtiger botanischer Werke verwendet.
lieber die Leistungen des Bürgerhospitaleü in Verpflegung von Kranken geben nachfolgende Ucbersichten Aufschluß. Aus dem Verzeichnisse der dafür empfangenen Geschenke heben wir gerne dasjenige hervor, welches in Anerkennung der sofortigen Aufnahme und ferneren Verpflegung aller bei dem bekannten Brandunglücke, ohne Rücksicht auf ihre Aufnabmsbercchtignng, von ungenannten Wohltbätern der Anstalt übergeben wurde; wir glaubten in ihrem Sinne zu handeln, wenn wir einen ansehnlichen Theil des Geschenkes zu außerordentlichen Belohnungen der Wärter und Wärterinnen verwendeten, welche mit unermüdeter Sorgfalt und Hingebung die schwer Verletzten pflegten.
Mit Bedauern sahen wir schon nach 2 Jahren freudiger Wirksamkeit den Herrn Pfarrer Vogel das übernommene Amt des Mitprcdigers am Hospitale nicderlegcn, als er zum Seelsorger der Anstalt für Irre und Epileptische erwählt worden war. Auch der nach ihm in jenes Amt eingetretene Herr Candidat Dr. Basse bekleidete es nur einige Monate, indem er zum Landprcdigcr-Vikar bernfcn keine freie Zeit mehr dafür hatte. Hierauf ersuchte die Administration den Herrn Pfarrer Wehner, das Hospitalpredigeramt wieder wie früher allein zu versehen und in voller Befriedigung mit seinen Leistungen fügte sie sich der Notbwcndigkeit, ihn nur alle l t Tage die sonntägige öffentliche Andacht halten zu lassen. Sic durfte sich um so mehr damit begnügen, als Herr Pfarrer Wehner zugleich in seiner Eigenschaft als Krankentröster jede Woche wenigstens einmal die Krankcnsäle besucht und außerdem zu jeder Zeit einzelnen Kranken, welche cs wünschen, auf das bereitwilligste beisteht. Sobald übrigens ein Krankes den Beistand eines anderen Geistlichen der evangelisch-lutherischen Kirchcngcmeinde oder irgend eines Geistlichen seines Bekenntnisses wünscht, wird sofort durch Einladung des betreffenden entsprochen. Dankbar erkennen wir die freundliche Bereitwilligkeit an, mit welcher alle Herren Geistlichen solchen Gesuchen cntgegenkommen.
Als am l. November 1857 die festgesetzte zweijährige Dienstzeit des Assistenzarztes Herrn vr. mcd. Johannes Schmidt beendigt war, er aber wünschte, dieses Amt noch ein weiteres Jahr bekleiden zu dürfen, erfüllte die Administration gerne diesen Wunsch, indem