Gerne überließ die Administration auch in diesen beiden Jahren die Benutzung -der Hörsäle, sowohl des gemeinschaftlichen großen, als den der Stiftung allein angehörigen, zu wissenschaftlichen und gemeinnützigen Vorträgen.

Das Bürgerhospital war ununterbrochen bemüht, die segensvollen Absich­ten seines vortrefflichen Stifters und der ihm nachgefolgten Wohlthäter immer mehr und mehr zu erfüllen. Zu Dem, was ihm nun, wie wir bereits in den letzten Mit­theilungen wiederholt und ausführlich berichteten, am meisten Noth thut, zu einem neuen Anbaue, ist ein weiterer, wenn auch nur kleiner Schritt vor­wärts geschehen. Die Verwandten eines verstorbenen Brönner'schen Pfründners wollten zur dankbaren Anerkennung der Verpflegung desselben aus dem geringen Nach­lasse 200 Gulden zu einem besondern, der Administration am wünschenswerthesten erscheinenden Zwecke dem Bürgerhospitale übermachen. Die Wahl war nicht schwer, denn die mangelhaften und ungenügenden Räume für die Kranken und Pfründner hemmen wesentlich die Entfaltung besserer Wirksamkeit. Das dankbar angenommene Geschenk bestimmten wir zum ersten Grunde eines Hospital bau Vermögens und beschlossen weiter, vom Jahresabschlüsse am 30. Juni 1857 an jährlich die Hälfte der Erübrigungen aus der Gcsammteinnahme des Bürgcrhofpitales diesem Bauver­mögen zuzuschreiben und den Betrag der Zinsen desselben zu 4 vom Hundert jährlich beizufugen. Sollten freilich nur auf diesem Wege die Mittel zu einem neuen An- baue beschafft werden müssen, so könnte dessen doch so nokhwendige Ausführung erst nach einer unberechenbar langen Zeit geschehen, aber wir hegen die vertrauensvolle Hoffnung, daß noch mancher Gönner unserer Stiftung, die Wohlthätigkcit des ge­dachten Zweckes erkennend, jenes abgesonderten Bauvermögens gedenken werde, und schon bei der ersten Säkularfcier der Dr. Senckenbergischen Stiftung am 18. Aug. 1863 die nahe Aussicht zu einer so wesentlichen Vervollständigung derselben begrüßt werden könne. Da beim Jahresabschlüsse am 30. Juni 1857 der Ein­nahmeüberschuß des Bürgerhospitales 1574 Gld. 45 kr. betrug, so ist die Hälfte da­von mit 787 Gld. 22 kr. v. 1. Juli an dem Bauvermögen zugeschrieben worden.

Nachdem der Hospitalprediger und Krankentröster Herr Pfarrer Wehner, wel­cher seit 21. Dctvber 1852 mit dem liebevollsten Eifer seine gesegnete Wirksamkeit vollzieht, die Unmöglichkeit erklärte, jeden Sonntag eine öffentliche Andacht im Bet- saalc zu halten, haben wir Herrn Pfarrer Vogel ersucht, hierin regelmäßig mit ihm