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Meine sämmtlichen Kleidungsstücke, übriges Leibgeräth, Kopf- und Fußbeklei­dung, vermache ich der hiesigen Blinden-Anstalt, zur Verwendung für ihre bedürfti­gen Pfleglinge.

So geschehen und von mir eigenhändig unterschrieben Frankfurt a. M. den 1. Mai 1854.

(L.S.) Philipp Franz Christian Kröger.

Am 13. Juli 1854 war Herr Kröger im Alter von 6*1 Jahren, 1 Monat und 28 Tagen gestorben und am 23. Aug. 1854 wurde durch stadtgerichtliches Er- kenntniß das Dr. Senckenbergische Bürger- und Beisassenhospital als Haupt­erbe desselben in die Erbschaft eingesetzt, nachdem etwa möglich gewesene pro­zessualische Verzögerungen, wegen eines irrthümlichen Ausdruckes im Testamente, durch die großmüthige Entscheidung seiner einzigen Hinterbliebenen Verwandten, der Frl. Susanna Katharina Jännichen glücklich beseitigt worden waren. Je mannichfacher die Schwierigkeiten waren, welchen die hierauf vorgenommene Aus­einandersetzung der ganzen Erbschaftsangelegenheit unterworfen war, desto mehr fühlen wir uns verpstichtet, dem zum Testamentsvollstrecker ernannten Freunde des verstorbenen Herrn Kröger, dem Herrn Ferdinand Ludwig Streng des Raths, für seine sorgfältige und einsichtsvolle Widmung verbindlichst zu danken.

Nach Bestreitung sämmtlicher Kosten und Berichtigung aller Legate ist der durch Beschluß der Administration also benanntenKröger'schen Pfründner- Stiftung" ein Vermögen von 50,180 Gulden verblieben. Da aber noch nicht alle Bestandtheile dieses Vermögens liguidirt werden konnten, so ist die Zabl der Pfründ­ner vorerst auf zwei festgesetzt worden, welche dem Sinne des Stifters gemäß die nämliche Verpstegung wie die B r ö n n e r'schen Pfründner erhalten, llm ihnen auch dieselbe große Wohlthat, den Besitz eines eigenen Zimmers, zu gewähren, mußte in einem der alten, bereits zur Aufnahme von Kranken verwendeten Häuser, in der ehe­maligen Radgasse, die erforderliche Räumlichkeit hergerichtet werden, da im Hospital­gebäude selbst nicht der geringste Platz übrig ist. Immer fühlbarer wird das Bedurf- niß der Ausführung des beabsichtigten Hospitalanbaues und immer sehnlicher muß die Administration wünschen, durch wohlthätige Freunde der Anstalt recht bald hierzu in den Stand gesetzt zu werden, da die vorhandenen Mittel bei weitem nicht genügen.