Dr. Neeffschen Vermächtniße dereinst eine Vermehrung der Jahreseinnahme sicher zuwachse, wollte die Administration lieber auf einige Zeit eine wieder ersetzbare Einbuße erleiden, als einen wichtigen Zweig der Stiftung in gestörter und mangels Hafter Wirksamkeit indessen dahin siechen sehen.
Durch Theilung der Höhe des seither sich bis zum Dache der gewölbten Kuppel des Hauptgebäudes erstreckenden Hörsaales konnte dieser neben angenehmeren räumlichen Verhältnissen leichter heitzbar gemacht werden und wurde unter der Kuppel ein zur Aufstellung der Knochensammlung vortrefflich geeigneter Saal gewonnen. Aufbauten mit Oberlicht auf den beiden Seitenflügeln lieferten 2 weitere Zimmer und ein drittes auf einem neuen Anbau zu einem Arbeitszimmer, für Aufstellung der Sammlungen bestimmt und mit Glasschränken versehen. Ein vorher vermißter gewölbter Keller erweist sich als nützlich und durch Abbruch von Nebengebäuden ist ein großer, sonniger, geschlossener Hof hergestellt. Schon jetzt ist Raum genug zur Verdopplung der Sammlungen vorhanden und auch für etwa nöthige Vergrößerung in einer fernen Zukunft ist bei Feststellung des Bauplanes Vorsorge getroffen. Hell und freundlich ist Alles eingerichtet und Hörsaal und Arbeitszimmer werden nun durch Gas erleuchtet.
§. 2 .
Dem erneuten Hause ist auch eine neue Zierde zu Theil geworden. Unserm CoadministratorHm. Hofrath Dr. Sömmerring verdanken wir die höchst werthvolle Schenkung einer sehr reichhaltigen und schönen Sammlung anatomisch-physiologischer und pathologischer Präparate von etwa 1500 Nummern, nebst dazu gehörigen Schränken, meist von seinem verstorbenen Vater und Schwiegervater, den ausgezeichneten Aerzten und Naturforschern Sam. Thom. v. Sömmerring und Karl Wenzel, sowie von dessen Bruder Joseph Wenzel und ihrem Lehrer Hofrath Weidmann aus Mainz, herrührend.
Herr Dr. med. Friedleben schenkte eine Sammlung von 136 anatomischen Präparaten und Hr. meä. Dr. Bag ge eine Reihe von ihm trefflich gefertigter Aquarelzeichnungen, meist Präparate unserer Sammlung betreffend.
8. 3.
Mit Freude berichten wir die sehr zunehmende Benützung der mit den übrigen dem Senckenbergischen medizinischen Institut angeschlossenen Vereinen gemeinschaftlichen Bibliothek. Dem der Stiftung selbst gehörigen Theile derselben ist ein sehr