Gaben sparsamer zu, sie verblieb in ruhigem, gleichmäßigen Bestand und Thun und konnte selbst von ibren Mitteln etwas zurücklegen; daher es vollkommen genügte, nur alle 3 Jahre öffentlich Nachricht von ihrem Fortgang und Anwachs zu geben.

Der Administration schien aber neuerdings die rechte Zeit gekommen, das Er­sparte zur Vervollkommnung der ihrer bedürftigen Stiftungs-Anstalten und ganz beson­ders des Hospitales auf eine Weise zu verwenden, wie ausführlich in der letzten Nachricht mitgetheilt worden ist. Alle Vorbereitungen sind damit getroffen, um die Erfüllung eines jetzt mehr als je füblbar werdenden Bedürfnisses, die Vergrößerung des Hospi­tales durch einen neuen Anbau, möglich zu machen, sobald die Mittel gegeben lind; denn im verflossenen Verwaltungsjahre übertraf die Zahl der verpflegten Kranken alle, früheren, und ohne daß in unserer Stadt eine Epidemie geherrscht hätte war eines Tages in sonst nicht ungünstiger Jahreszeit aller Raum so sehr belegt, daß nur mit nachtheiliger Ueberfüllung noch Jemand hätte ausgenommen werden können. Erwägen wir dabei den Umstand, welcher wobl mit für ein Zeichen wachsenden Vertrauens zur Anstalt betrachtet werden darf, daß auch die Zahl der zum ersten­mal Aufnahme Suchenden größer war, als jemals, so ist mit Recht zu besorgen, das Bürgerhospital werde demnächst in Zeiten häufigerer Erkrankungen oder gar verbreiteter Epidemien, also gerade in Fällen wo seine Leistungen am nöthigsten und wohlthätigsten wären, außer Stande sein, alle Hülfsbedürftigen aufzunehmen. Daß die zum Bau erforderlichen Kosten aus schon vorhandenen Mitteln, oder bei gewöhnlichen Einnahmen zu machenden Ersparnissen bestritten werden könnten, ist undenkbar und so glauben wir denn, selbst denen gegenüber welche das Bürger­hospital etwa für wohlhabend genug hielten seine Zwecke zu erfüllen, die angelegent­liche Bitte um erneutes Wohlwollen und Unterstützung gerechtfertigt. Oester, als seither alle 3 Jahre, wollen wir daher nunmehr öffentliche Nachricht geben von der Senckenbergischen Stiftung und sie der geneigten Theilnahme in Erinnerung brin­gen. Wessen Herz freudige und traurige Ereignisse zum Wohlthun anregen, wer in ernster Stunde erwägt, wie er von Dem was ihm der Himmel verliehen dereinst, wenn er selbst es nicht mehr bedarf, Andern Segen bereiten wolle, der gedenke auch der Senckenbergischen Anstalten und der schönen erhabenen Aufgabe, welche der edle Stifter ihnen vorgezeichnet hat.