<^ls am 15. Novbr. 1172 ein plötzlicher Tod den verehrungswürdigen Senckenberg mitten in der Ausführung seiner edeln, großartigen Entwürfe abrief von dem wohlvorbereiteten Werke zur Förderung der Naturwissenschaft und Heil­kunde in seiner Vaterstadt und zur Verpflegung armer kranker Mitbürger, da eilten Alle hinzu mit vielen kleinen und großen, ja sehr großen Gaben, um die Stiftung, welcher Senckenberg sein ganzes bedeutendes Vermögen hinterlassen, deren künftige Entwicklung er im Geiste geahnt und auf weit hinaus mit tiefer Einsicht vorge­zeichnet hatte, recht bald in Wirksamkeit treten zu sehen. Damals war überall Friede und Ruhe im öffentlichen Leben, eine behagliche Stille in unserm Gemein­wesen, ein allgemeiner, gesichert scheinender Wohlstand. Kein Wunder, wenn die Fortbildung der so schöne und erhabene Zwecke verfolgenden neuen Stiftung eines so einstimmig hochgeschätzten und geliebten, wahrhaft ausgezeichneten Menschen, der selbst in der rastlosen Arbeit für sie den Tod fand, einen mächtigen Reiz ausübte auf jeden Bürger dieser Stadt. Dem von ihm gegebenen Beispiel einer gemein­nützigen Thätigkeit folgte Wem Lust und Kraft dazu inwohnte, und wie hätte der Reiche, der Besitzende überhaupt karg sein mögen in den Spenden für eine Anstalt, der Er ja ein ganzes großes Vermögen freigebigst dargebracht hatte. So kam es denn, daß schon wenige Jahre nach seinem Tode die Stiftung wohlausgestattet ihr segensreiches Wirken begann und die von ihm selbst noch eingesetzte Administration alljährlich reichhaltigen Stoff fand über den Fortgang zu berichten und für empfangene viele und reiche Gaben öffentlich zu danken.

Bald folgten die Unruhen und Sorgen langer allgemeiner Kriege, die rasche, oft stürmische Umwandlung altgewohnter Verhältnisse und damit neue Bestrebungen, neue Bedürfnisse. Die Senckenbergische Stiftung bot nach dem Erreichen einer gewissen Vollendung und bei stillem unmerklicheren Fortschreiten wenig Reiz mehr dar; die Erfahrung schnelleren Wechsels im Besitz mahnte Manchen etwas sorg­samer an die Erhaltung des eigenen zu denken, und für den Sinn zu gemein­nützigem Wirken öffneten sich neue anziehendere Bahnen. Der Stiftung flössen die