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decken für das weitere Bedürfniß beibel,alten. Das Weißzeug ist ergänzt und bedeutend vermehrt worden. Die Hauptküche hat einen großen neuen Heerd erhalten.
Aus Dr. Voigt's Nachlaß "wurde eine Sammlung chirurgischer Instrumente und Apparate zum
Gebrauche in der Anstalt erworben und durch andere Anschaffungen so vervollständigt, daß allen Bedürfnissen entsprochen ist.
Bei Bornahme der Bauveränderungen konnte für 'die Aerzte des Hauses zu ihren Arbeiten und Berathungen ein eigenes Zimmer eingerichtet werden, und ist es möglich gewesen, den Beisaal, welcher seit 18. Sptbr. 1848 nothgedrungen zu einem Magazin benutzt werden mußte, auszuräumen und in würdiger Weise für seinen eigentlichen Zweck neu herzustellen # ).
§- 16 .
Eine überaus glückliche Veränderung für die Senckenbergische Stiftung liegt sichtbar vor Aller Augen und hat sich ungetheilten Beifalles zu erfreuen; nicht bloß sie selbst hat gewonnen durch Freilegung
des Hospitales, durch Gartenanlagen, durch Abrundung und Bereinigung ihres gesummten Grundbesitzes,
sondern eine ganze Stadtgegend ist verschönert, ist freundlicher, luftiger, sonniger geworden und breite Straßen erleichtern die Verbindung mit den übrigen Stadttheilen. Wenn für diese öffentlichen Zwecke bedeutende Opfer gebracht wurden, indem die Administration vielmal größeren Raum als sie dagegen erhielt ohne Vergütung abgab, so glaubte sie im Geiste des Stifters zu handeln, dessen hoher Gemeinsi'nn aus seinen Worten und Thaten hervorleuchtet; gerne haben auch die städtischen Behörden unfern Wunsch erfüllt, die beiden neu entstandenen Straßen mit den verehrungswürdigen Namen „Senckenberg" und „Brönner" bezeichnet zu sehen. Der anliegende Grundriß soll dazu dienen, die neuen Bodenverhältnisse anschaulich zu machen.
Die nächste Folge der nach umständlichen Vorarbeiten zwischen der Stiftung, den mit ihrem Grundstück angelegenen Ruttmann'schen Erben und der Stadt geschlossenen Verträge war die Wegnahme der dicht vor der Hauptseite des Hospitales gestandenen Reihe kleiner Häuser, welche den meisten Krankensälen Luft, Licht und Sonne raubten und deren zahlreiche Bewohner in manche unangenehme Verhältniße zu den Hospitalbewohnern traten; war ferner die Schließung der engen, mehrfache Störung den Kranken verursachenden vormaligen Radgaffe und die Verwendung eines großen Theiles des sonst vermietheten Bleichgartens zu einem ausschließlich für die Kranken bestimmten geräumigen Garten, welcher in 2 Abtheilungen für Männer und Frauen sonnige und schattige Spaziergänge und Aufenthaltsplätze darbietet, ein wesentlicher Gewinn, da die seitherige Mitbenutzung des botanischen Gartens zum Krankengarten in beiden Hinsichten viele Mißstände erzeugte. Bei Anlegung des Gartens haben wir den entschieden ausgesprochenen wissenschaftlichen Zweck der ganzen Stiftung nicht vergessen, indem die Auswahl der Bäume, Gesträuche und sonstigen Gewächse zur Bepflanzung vorzugsweise von botanischen Rücksichten geleitet worden ist. Wir können nicht umhin, den hierbei bewiesenen großen Fleiß, Umsicht und Geschmack des Stiftsgärtners Hrn. Ohler dankbar anzuerkennen.
Eine andere wichtige Folge der nun ausgeführten örtlichen Umgestaltungen ist einer hoffentlich nicht fernen Zukunft Vorbehalten: die Vergrößerung des Hospitales durch einen Anbau und die Erweiterung des sehr beschränkten botanischen Gartens durch Verwendung des noch fortwährend benützten Bleichgartens und Entfernung der darauf stehenden ohnedieß meist baufälligen Häuser. (Beides auf dem gedachten Grundrisse angedeutet.) Wenn auch der Raum bis jetzt noch hinreichte, alle angemeldete berechtigte Kranke
') Der nächsten öffentlichen Nachricht vorgreifend, fügen wir die erfreuliche Mittheilung bei, daß am 12. Dezember 1852. Morgens I! Uhr die sonntägigen Andachten von dem zum Hospitalprediger und Krankentröster ernannten Hrn. Pfr. Wehner feierlich wieder eröffnet worden sind, und regelmäßig fortgesetzt werden.