9
am 14. Mai 1812 als stellvertretender und am 7. Oct. 1813 als wirklicher Hospitalchirurg angestellt, starb nach einer Krankheit von einigen Monaten am 26. Sept. 1850. Unwandelbare Berufstreue und Anhänglichkeit an die Stiftung, große Geschicklichkeit im Operiren, Gewandtheit und zarte Schonung in allen übrigen chirurgischen.Verrichtungen, unerschöpfliches Wohlwollen, Bereitwilligkeit und Freundlichkeit gegen die seiner Behandlung Uebergebenen, haben ihm zu aller Zeit die Hochachtung der Administration und die vertrauensvolle Ergebenheit und Zuneigung der Hospitalkranken erworben.
8- 13.
Zur Vollendung der im ganzen Umfange bereits vorgesehenen und auch größtentheils ausgeführten zeit- und zweckgemäßen Veränderungen in der innern Organisation der Stiftung wurde verfügt, daß diejenigen Kranken, welche vorzugsweise einer wundärztlichen Behandlung bedürfen, in besonderen Sälen vom Hospitalwundarzte allein zu behandeln seyen, so jedoch, daß in schwierigen Fällen die Aerzte der beiden Abtheilungen für innerlich und äußerlich Kranke miteinander berathen und der Assistenzarzt und Assistenzchirurg beiden zur Seite stehen. Zum Hospitalwundarzt wurde am 15. October 1850 Herr med. Di-. Phil. Gustav Passavant ernannt. Wenn das gerechte Vertrauen in die Tüchtigkeit, Sorgfalt und Aufmerksamkeit des Hospitalarztes, Hrn. vr. Lorey, die Zahl der verpflegten Kranken schon mehrte, so hat auch durch den Hinzutritt einer frischen, leistungsfähigen Kraft die Zahl der wundärztliche Hülfe suchenden Kranken so sehr zugenommen, daß die dazu bestimmten Betten kaum ausreichen und wichtige Operationen sind verrichtet worden.
§. 14 .
Die Mehrzahl der im Hospital Verpflegten leidet an langwierigen Krankheiten und verbleiben welche oft Monate, ja Jahre lang daselbst; gar Manche finden sich darunter, deren Krankheitszustand es möglich, deren Bildungszustand es ihnen zum Bedürfniß macht, sich zu beschäftigen. Da früher nur Bibeln, Gesangbücher und einige ältere Gebetbücher vorhanden waren, so erschien uns eine mannigfaltigere, reichere Auswahl von Büchern zur Erbauung, Belehrung und Unterhaltung geeignet, von großem Nutzen und großer Annehmlichkeit für die Kranken. Die Veröffentlichung unseres Wunsches hatte die erfreulichen Folgen, daß schätzbare Büchergeschenke eingesendet wurden von den Herren I. D. Sauerländer, Ausrufschreiber Hartmann, med, vr. Sackreuter, Direktor Bagge, Prof. Böttger, Major Rudolph, C. F. Kohl er mann, Z. N. Kümmerer, Joh. Adolph Grünewald, vr. zur. G. W. Jung, Schöff und Syndikus prim. vr. Stark, H. L. Brönner, C. F. Heyder, Pfr. Goll- hard und Lisignolo, von den Fräulein Benkard, Elans und Rosalie Gontard, sowie von einigen Ungenannten.
Unferm verbindlichsten Danke fügen wir die Versicherung bei, daß diese Gaben gut angewendet waren; die Bücher werden sehr fleißig benützt und viele Kranke erkennen darin eine wahre Wohlthat, daher wir uns veranlaßt sahen, jährlich eine kleine Summe zur Unterhaltung und Vermehrung dieser Büchersammlung für die Kranken auszusetzen. Bei der Geringfügigkeit der Verwendung aber erlauben wir uns die Bitte um fernere Geschenke passender Bücher.
8. is.
In der innern Einrichtung des Krankenhauses sind allenthalben große Verbesserungen geschehen. Alle für die Kranken bestimmten Räumlichkeiten haben neue, zweckmäßig eingerichtete, gut schließende Fenster mit größeren Glasscheiben erhalten, die noch rückständig gewesenen,Säle sind in gefälliger Weise hergestellt, die Fußböden gesirnist und für manche kleine Bequemlichkeiten und Annehmlichkeiten ist gesorgt worden. Durch Anschaffung vieler neuen und durch Umarbeitung der vorhandenen sind die Betten nun mit guten dreitheiligen Roßhaar-Matratzen versehen, für alle Betten wurden wollene Decken angeschafft und Feder-
2
^ iÄf: -'