Physik schätzbare Erweiterungen verdanken, und seine Liebe zu der ihnen gewidmeten Stiftung Sencken- bergs bethatigte er noch über die Grenzen seines Lebens hinaus, indem er das medizinische Institut zu seinem Universalerben einsetzte. Würdig reiht er sich auch in dieser Hinsicht an zwei ausgezeichnete Vor­gänger, an die Stiftsärzte vr. .Neichard und Lehr an, deren jener, der in der Wissenschaft rühmlichst bekannte Botaniker, ein Kapital zur Vermehrung der botanischen Bibliothek, dieser, der treffliche Arzt und Geburtshelfer, neben seiner reichhaltigen Bibliothek ein Kapital zur Honorirung des Lehrers der Botanik vermachte. Außer Neefsis werthvoller Büchersammlung erwarb diese Anstalt dadurch ein Vermögen von 35,065 fl. 3l kr., dessen Ertrag zwar nach dem Willen des Erblassers vorerst noch vollständig unter von ihm bestimmte Personen vertheilt wird, nach deren Tode aber dem medizinischen Institut zu freier Ver­fügung anheimfällt: für die Zwecke desselben eine mächtige Förderung, da die beschränkten Mittel bisher nicht weiter reichten, als das Bestehende, die anatomische Anstalt, den botanischen Garten und die Bibliothek nothdürftig zu erhalten. Gerne haben wir damit eine Pflicht der Dankbarkeit erfüllt, daß wir zur Ehre seines Gedächtnisses auf Neefss Grab ein Denkmal errichten ließen, bestehend in einer steinernen Pyra­mide mit der Inschrift:Hier ruht Christian Ernst Nee ff, raed. vr. Physicus ordin. Arzt des Bürgerhospitales, ein eifriger Beförderer der Naturkunde. Geb. d. 23. August 1782, gest. d. >5. Juli 1849. Ihm zu Ehren errichtet von der Administration der Senckenbergischen Stiftung" und bezeichnet mit den Emblemen der Heilkunde und der physikalischen Wissenschaften.

§. 3 .

Der seelige vr. Senckenberg hat in seinem letzten Willen verordnet, daß jederzeit ein lediger Arzt die freie Wohnung in seinem Hause haben solle. Anfangs wurde diesem die Aufsicht über das Haus, den botanischen Garten und die Bibliothek, später auch die Behandlung der Kranken im Hospital über­tragen. Letzteres wurde bei der bedeutenden Vermehrung der verpflegten Kranken die Hauptbeschäftigung und als daher im Frühling 1846 vr. Neeff wegen andauernder Kränklichkeit um seine Emeritirung als Hospitalarzt bat, beschloß die Administration letztere Verrichtungen, getrennt von den übrigen, einem ausser dem Stiftshause wohnenden Arzte zu übertragen, der dann auch verheirathet sein und dieses Amt dauernd bekleiden könnte. Schon damals hatten wir eine höchst zweckmäßige Einrichtung im Auge, welche nach Neeffs Tode sofort zur Ausführung gelangte, wonach jene Verordnung des Stifters dadurch erfüllt wird, daß ein im Hospitalgebäude selbst wohnender, auf 2 Jahre erwählter lediger Arzt die Geschäfte eines Assistenzarztes besorgt, ihm selbst eine vortreffliche Gelegenheit zu vollkommenerer praktischer Ausbildung und für die Anstalt von vielseitigem Werth, in beider Hinsicht aber dem edlen Zwecke von vr. Senckenberg's Stiftungad auZendam rem patriae medieam" entsprechend.

Nachdem im Vorderhaus eine angemessene möblirte Wohnung eingerichtet war, erwählten wir am 27. September 1849 Hrn. med. vr. Georg Sackreuter zum Assistenzarzt; er bekleidete dieses Amt zur vollen Zufriedenheit bis 1 Juli 1851, wo er seine Entlassung nahm. Der ersprießlichen Dienste des an seine Stelle ernannten Hrn. med. vr. Herrmann Gw inner durfte sich das Hospital nur kurze Zeit erfreuen, denn schon am 5. November 1851 nahm er wegen schwerer Krankheit seine Entlassung und starb am 10. Dezember im elterlichen Hause. Die erledigte Stelle wurde vom 16. November 1851 an dem Hrn. med. vr. Christian Gottlob Vischer übertragen.

§. 4 .

Neeff's Tod gab auch die nächste Veranlassung zu Aenderungen in der Bibliotheköverwaltung. . Aus den früheren Nachrichten ist schon bekannt, daß die naturforschende Gesellschaft, der physikalische, der ärztliche und neuerdings auch der geographische Verein ihre Büchersammlungen mit derjenigen des Sencken-