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und ungewöhnliche Erkrankungen in größerem Maaße hervorbrachten, wurden diese zu Gegenständen der ernstesten Forschungen und allseitiger Beleuchtung.

Wir müssen jedoch mit Bedauern bemerken, daß diese Forschungen und Belehrungen theuer erkauft wurden zum Theil an sich, zum Theil auch dadurch, daß die Theilnahme und Aufregung, bei dem Beginn der Um - und Neugestaltung Deutschlands, diese hochwichtigen Interessen beinahe alle Theilnahme des Daseyns für sich allein in Anspruch nah­men, vorzüglich in der Nähe des Centralpunktes der ganzen Bewegung, und damit die wissenschaftlichen Forschungen und Arbeiten in allen Theilen unsrer und der mit ihnen verbundenen Anstalten theilweise in den Hintergrund traten, so daß die regelmäßigen Sitzungen im letzten Jahre mannichfache Unterbrechungen erlitten, theils aus dem angege­benen Grunde im Allgemeinen, theils weil viele der Mitglieder durch die Zeitereignisse und deren Bedürfnisse thatsächlich in Anspruch genom­men waren.

§. 2 .

Dieser enorme Umschwung der Zeitverhältnisse wirkte auch hin­dernd oder wenigstens verzögernd in der beabsichtigten Vervollkomm­nung des Hospitales.

Es war ein längst gefühltes und zum klaren Bewußtsein gekom­menes Bedürfniß das Hospital zu vergrößern und freier zu legen. In der Mitte des Jahres 1846 bot sich schickliche Gelegenheit durch Erwer­bung anstoßender Grundstücke (der Reichard'schen Behausung Lit. D. 99 und des Oehmenschen Bleichgartens Lit. D. 102. 103) den nöthigen Raum, zur Erweiterung der Gebäulichkeiten und zur Gewinnung freier Umgebungen zu erlangen. Es wurden hierauf weitere Plane entworfen, auch größtentheils ausgeführt, zur Erwerbung städtischen Eigenthums, und dagegen Abgabe von erworbenem Eigenthum, zur Gründung neuer Straßen und um neue Communicationswege zu erlangen, wodurch von der einen Seite das Grundeigenthum des Hospitales abgerundet