ausgabt. Einen besonderen Schmuck erhielt das große Treppenhaus des Instituts durch eine von der Admini­stration gestiftete Reliefbüste Senckenbergs, die von Professor Hausmann nach der Totenmaske Senckenbergs in Marmor ausgeführt worden war.

Nach § 11 3 des Universitätsvertrages vom 28. 9. 1912 hatte die Stadt Frankfurt a. Ni. die Verpflich­tung übernommen, der Or. Senckenbergischen Stiftung einen Bauplatz für die Erbauung einer Anatomie im Erbbaurecht unentgeltlich und dauernd zu übertragen. Nach längeren Verhandlungen wurde der Vertrag zwischen Stadtkämmerei und Stiftung am 27. April 1918 vollzogen. Nach demselben bestellt die Stadtgemeinde Frankfurt a. M. aus ihrem Grundbesitz am Theodor Sternquai zu Gunsten der Or. Senckenbergischen Stif­tung ein Erbbaurecht über eine Grundfläche von 3000 qm im Sinne der W 1012 und 1013 des B. E. B. Im Falle das Erbbaurecht nach dem Universitätsvertrage einmal sein Ende finden sollte, bleibt die Stiftung be­rechtigt, die Weitergewährung desselben für allezeit gegen einen dem Werte des Grundstücks entsprechenden Erbbauzins zu verlangen.

An der Ausstattung des Instituts mit Unterrichtsmitteln, Tafeln, Zeichnungen, Präparaten wurde ständig weitergearbeitet. Das Mobiliar und die Zahl der Mikroskope wurde soweit vermehrt, daß das Institut im Stand sein wird, die der Größe seiner Räume etwa entsprechende Zahl von 200 Studenten aufzunehmen, wenn einmal der Krieg sein Ende nimmt. Der Betrieb und die Unterhaltung der Anatomie verlangte im Be­richtsjahr einen Kostenaufwand von M. 34.706,62; hierzu leistete die Universitätskasse einen Zuschuß von M. 17.503,53.

Während des Berichtsjahres wurde das anatomische Institut in ganz besonderem Maße durch den Unterricht in Anspruch genommen. Unmittelbar nach Schluß des Sommer-Semesters begann ein Kriegs­ferienkurs, der erst bei Beginn des Wintersemesters endete. Im Sommersemester 1917 wurden folgende Vor­lesungen und Kurse abgehalten:

1. Prof. Göppert: Systematische Anatomie l I. Teil (Nervensystem, Haut- und Sinnesorgane) 6-stündig. 42 Zuhörer.

2. Prof. Bluntschli: Osteologie, 3-stündig. 35 Zuhörer.

3. Entwickelungsgeschichte, 3-stündig. 40 Zuhörer.

4. Göppert und Bluntschli: Kurs der Histologie und der mikroskopischen Anatomie, 6-stündig. 50 Teilnehmer.

Während des Kriegsferienkurses hatten die Teilnehmer Gelegenheit, das Gesamtgebiet der Anatomie durchzuarbeiten. Es fanden statt:

1. Repititionen der Anatomie.

2. Präparierübungen.

3. Histologischer Kurs.

Der Unterricht wurde gemeinsam bezw. abwechselnd von Prof. Göppert und Prof. Bluntschli erteilt. Im Wintersemester 1917/18 wurden gelesen:

1. Prof. Göppert: Systematische Anatomie I. Teil (Zelle und Gewebe, Darmsystem, Gefäß-System, Urogenitaksystenl) 6-stündig. 69 Zuhörer.

2. Prof. Bluntschli: Osteologie und Myologie, 4-stündig. 79 Zuhörer.

3. Topographische Anatomie, 2-stündig. 95 Zuhörer.

4. Anatomisches Kolloquium, 2-stündig. 28 Zuhörer.

5. Göppert und Bluntschli: Anatomische Präparierübungen. 119 Teilnehmer.

Einen besonders befriedigenden Verlauf nahm der Kriegs-Ferienkurs während des August und Sep­tember 1917. Die Teilnehmer, die zum größten Teil aus dem Felde zum Kurs kommandiert waren und lange Zeit keine Gelegenheit zu geistiger Tätigkeit gehabt hatten, zeigten einen besonderen Eifer und gutes Auffassungs­vermögen, so daß die am Schluß des Kurses abgehaltene ärztliche Vorprüfung erfreulich gute Ergebnisse hatte.

Der Versuch einer Reklamierung des im Felde stehenden I. Assistenten des Instituts, Or. G. Hertwig's, hatte keinen Erfolg. Der Direktor des Instituts, Herr Professor Göppert, wurde auf Veranlassung des Kultus­ministeriums von seiner militärischen Stellung als Chefarzt eines Reservelazaretts entbunden und konnte sich seit 1.11. 17 ganz dem Institut widmen. Als Hilfsasfistenten leisteten dem Institut wertvolle Dienste cancl. mecl. Nentwig und namentlich Frl. 8tuck. med. Leyener.

Dr. Senden. Der Direktor des Instituts, Herr Professor Or. M. Möbius, erhielt den TitelGeheimer Regierungsrat".

iotahmts Im Sommer 1917 las Herr Professor Möbius im Aufträge der Administration: Ontogenie der Pflanzen

Institut. (Freitags 67) und hielt ein mikroskopisches Praktikum (II. Kursus) ab (Donnerstags 36). Für die Univer­sität : Vorlesung über Systematik der Blütenpflanzen (Montags, Mittwochs und Freitags 121) und mikro­skopisches Praktikum für Anfänger (Dienstags 36). Exkursionen wurden von Herrn Or. Brandt geleitet.

Am 28. Juli 1917 habilitierte sich der Assistent Herr Or. Brandt für Pharmakognosie und Botanik. Vom 3. Juli bis 17. September 1917 fand im Botanischen Institut eine Pilzausstellung statt, die dem Publikum allgemein zugänglich war und auch gut besucht wurde.

Im Winter 1917/18 las Herr Geheimrat Professor Möbius im Aufträge der Administration: Spezielle Pflanzengeographie (Mittwochs 56, Freitags 67). Für die Universität: Vorlesung über allgemeine Botanik