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Gniebel, den 28.XII.45 Pfarrhaus
Sehr geehrter Harr Prof. Realing!
Von ganzem Herzen danke ich Innen für Ihre grosse Freundlichkeit mich über die Befreiungsversuche meines Mannes auf den Laufenden zu halten. Ich bin ja so froh, dass Prof. Weikaann sich für meinen Mann einsStzt. Inzwischen habe ich eine Karte von meinen Mann erhalten. Er ist
in Champagne im Lager.-
Vorgestern erhielt ich den B©ich -eines aus franz. Kriegsgefangenschaft entlassenen Bekannten, der mir sagte, dass die norweg. Truppen in
Gefangenenlager , die unter amerikan. Aufsicht stehen, zusammengefasst
worden sind, um sie wieder herauszufüttern. Sie sollen dann entlassen
werden.Kurz vor Weihnachten erschien in unserer Zeitung ein Aufruf, alle
ehemaligen Meteorologen sollten sich soLrt melden, weil sie dringend
von franz. Behörden benötigt werden. So hoffe ich doc^i, dass es eine
Möglichkeit der vernünftigen Beschäftigung für meinen Mann gibt. Und
wenn er gar zur Polarmeteorologie kommen sollte, so könnte er seine
Geologie dort auch gebr- uchen. Die erfrischenden Beheizungsverhältnisse