3. Januar 1920
An den
Aufsichtsrat der Frankfurter Gewerbekasse E. G. m. b. B
Börsenstrasse 1
Hcchgsehrte Herren!
Die Senekenbergitche Nuturforschende Gesellschaft ist
Ihnen allen bekannt. Sie hat ein Jahrhundert 1:ng bun.en verfolgt und unterstützt, die dazu dienen, die Naturwisenschaf ter. und damit die Natur selbst
alle Bsstreun, eren Volke näher zu
bringen. Sie hat sich aus kleinen Anfängen zu der berühmtesten Gesellschaft unserer Vaterstadt enporgearbeitet und es gibt keine Stadt auf der Erde, die etwas Ähnliches in ihren Mauern birgt: eine Gesellschaft, die sussehliessl:ch von zielbewussten t&tkrÜft gen und zu Opfern bereiten Bürger)', geschaffen und • nterhalten worden ist, ohne Unterstützung von St--at und Stadt.
Heute ist diese stelze Schöpfung unserer Väter dem Zusammenbruch nahe. Die enormen Preise alle Materialien, die dringend notwendigen Teuerungszulagen für die Angestellten, uie hohen Preise für Heizung und Beleuchtung — alles das hat die ohnehin nicht sehr reichlichen Finanzverhältnisse, die in glücklicheren Zeiten den Bedarf nur bei fortgesetzter freundlicher Unterstützung durch unsere Gönner zu decoen vermochten, vollkommen erschüttert. De;.n unser Museum ist kein Erwerbs-Insti- tut, das sich der vollkommen veränderten Geschäftslage anzupassen