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20. Juli 1920
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Hochgeehrte Herren !
Durch den Notruf der Senckenhergischcn Naturforschenden Gesellschaft, der den meisten von Ihnen als Mitglied zugegangen ist, wissen Sie, in welcher kritischen Lage sich die berühmteste der Frankfurter wissenschaftlichen Gesellschaften befindet. Sie steht am Rande des Zusammenbruchs, weil den ins ungemessene gewachsenen Kosten für Teuerungszulagen, Heizung, Beleuchtung usw. keine entsprechenden Einnahmen gegenübersteben. Als Antwort auf unseren Notruf sind gütige Schreiben und Unterstützungen in grosser Zahl eingelaufen, für die wir von ganzem Herzen dankbar sind und die uns den Mut gegeben haben, alles daran zu setzen, um die Gesellschaft und ihr Museum über die schweren Jahre zu retten. Aber — es reicht nicht ! Es fehlt uns ein Betrag von mindestens noch 75 000 Mark jährlich, trotz allergrösster Sparsamkeit, trotz des Verzichts auf jede nennenswerte Neuanschaffung, obwohl wir uns für Jahre darauf beschränken müssen, nur zu erhalten, was die Väter schufen, ohne vorwärts zn schreiten, wie in den glücklicheren Friedensjahren. Unser Voranschlag für 1920 ist von ausgezeichneten Kaufleuten, die seit langen Jahren zu den bewährtesten Freunden unserer Gesellschaft gehören, auf das gewissenhafteste