8. Juni 1921

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Lieber Herr Doktor!

Ich komme wieder einmal zu Ihnen, um Ihren freundlichen Rat und Ihr© Hilfe in Anspruch zu nehmen. Hoffentlich werden Sie mir

nicht böse, das? dies öfter geschieht, aber Sie kön-flfen sich ja selbst

denken, wie einem, zu Mute ?ein muss, wenn man sieht, dass das mühsam

aufgebaute Werk durch Finanzsorgen zusammenubrechen dreht

Es handelt sieh um Folgendes: unser© Sammlungen für das Senckenberg Museum haben uns soweit gebracht, dass wir beiausserster

Sparsamkeit den Zusammenbruch wohl verhindern werden. -Ich will nicht

verhehlen, dass wir die Mehrzahl unserer Leute nur vier Stunden am

läge bezahlen können und sie auf Nebenverdienst verweisen müssen.

Auf der ändern Seite aber hoffe ich auch dafür im nächsten Herbst die nötigen Mittel zu bekommen. Was aber ganz unmöglich ist, und was mich besonders schwer drückt, das''ist--die Tatsache, dass jede, auch die kleinste Erwerbung an Büchern* Fossilien usw. d. h. jede Arbeits- möglichkeit für langeZeit abgesehnitten ist. Wir wissen nicht, woher wir auch nur die- kleinste Ergänzung unserer Sammlung nehmen sollen, und so b steht die Gefahr, dass die prachtvolle Sammlung, die in ra­schem Fortschreiten-eine der ersten deutschen geworden ist, dem Verfall entgegengeht. Nun feiert : in diesem Jahre unser Museum den' hundersten Gedenktag' seiner Eröffnung. Damals in schwerer Leit hat man es wage­mutig eröffnet und heut®, in noch schwerer Zeit, soll es zusammen­brechen? Ich such© Mittel, di© mir erlauben, wenigstens die pläonto- logische Abteilung einigermassen forzuführen. Das ist die Abteilung,