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Bericht von Dr. E. R Ö E M n R über seine

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Besichtigung der_Museen in England^und^Irland^ vT»

Erstattet in der Verwaltungs-Sitzung vom 2 6. Mai 1906

Die- Reise zu welcher Dr. V. Roediger die Anregung gegeben.

und die Führung übernommen hatte, dauerte vom 5-19 Mai 1906 und war so angelegt, dass die grösseren öffentlichen Museen von London , Liverpool und^Dublin, sowie die Universitat Sammlungen von Ogford ^C. Manche ster besichtigt wurden. Ausserdem wurde von London aus ein Abstecher nach fr i ng zum Besuch des private^Museums von Dr. Walther Rothschild ge­macht. v

Die Universität ssarnrnlung in Oxford ist nicht nur als Lehr- sammlung, die zu Unterrichtszwecken dient, beabhtenswert, sondern hct-taC auch durch Ihre baulichen Einrichtungen viel Wichtiges und Interessan­tes. Die Sammlungen sind in einem grossem , in gotischem Stil gehalte­nem Lichthof untergebracht, der in Beleuchtungsfeagen, Schrankstellunger etc. viJe Berührungspunkte mit unseren Lichthofe hat. Die Beleuchtungs Verhältnisse sind in den, den Lichthof umgebenden Gallerien keineswegs günstig. Es ist aber auch nicht die ganze Fläche des Oberlichtes ausge­nutzt, und dazu noch durch Eisenwerk, schwere Säulen und Bogen manches Licht abgedeckt. Die Bogen der oberen Gallerie werden von Säulen ge­tragen, die aus verschiedenem Marmor oder anderem mineralogisch wich­tigem Material von Fundorten Englands hergestellt sind. Jede Fäule trägt eine genaue Wissenschaft liehe Beschreibung des Materiales und seiner Herkunft. Die unendlichen Kosten und Mühen, die in dieser Arbeite steckf sind auf eine grössere Reihe von Jahren verteilt, denn die ursprünglich .aus gewöhnlichem Material errichteten Säulen werden allmählich im Laufe der Jahre durch das wissenschaftliche Material ersetzt. An den eisereen Säulen dd&e das Glasdach des Lichthofes tragen, ist die Schmiedekunst 'in schönen Nachbildungen verschiedener Pflanzenornamente reichlich zur Anwendung gekommen. So schön und nachahmenswert einerseits diese erwähn­ten Säulenbildungen sind-, so darf man andererseits die dadurch hervor­gerufene Lichtentziehung, .nicht' unerwähnt lassen.

Die oberen Gallerien sind sehr lichtschwachj die untere Galle» rie ebenfalls an des hinteren Wänden dunkel. Auf die Brüstungen zwischer den Pfeilern der Galerie sind Glasvitrinen gestellt, deren dem Licht