3.November 1931
L-eber Herr Ditscher!
Ich habe für zwei Briefe zu danken; der erste zeigt uns die Überweisung des von Ihrer Gattin gesammelten Betrages in Höhe von
M. 415.15 an, für den ich Ihnen und Ihrer Gattin bestens danke .-
- Der zeite bemüht sich um Frl. Vollgraff. über diesen Brief
kann ich Ihnen nur sagen, dass in absehbarer Zeit garkeine Aussicht besteht, eine Berufsstellung irgendwelcher Art an unserem Museum zu finden, und das gleiche dürfte für alle deutschen Museen gelten. In einer Zeit, in der akademisch gebildete Junge Leute beiderlei Ge schlechte mit glänzenden Zeugnissen, die hervorragend geeignet wären, in Hülle und Fülle auf der Strasse liegen, sehe ich auch garkeine Möglichkeit, zu diesem Beruf zu raten. Es kommt aber noch hinzu, dass ich mir unter dem Begriff »Volontärin» an einem naturkundlichen Museum kaum etwas vorzustellen vermag. Was will di© Junge Dame machen? Will sie ausstopfen lernen oder Steine präparieren, will sie Verwaltungsarbeiten betreiben oder was möchte sie gern? Das alles greift hier so ineinander ein, dass ich keinem Menschen raten kann, einen solchen Posten zu suchen.
Ich bin natürlich gern bereit mit Herrn Dr. Stein über die Angelegenheit zu sprechen und würde, wenn es diesem recht ist, etwa