Upsala den 6 Sept, 193t.

Lieber Kollege Drevermann.

Es wird keine eigentliche Eröffnung stattfinden. Das ist an der Universität nicht Sitte, Kör solches ist kein Geld da, und wir wollen es auch nicht als etwas merkwürdiges markieren, dass wir dann und wann ein neues Institut bekommen, und schliesslich bekommt man bei akademi­schen Festlichkeiten seitens der nicht eingeladenen immer Unannehmlich- keiten.

Am 15 Sept, bekomme ich in aller Stille das Haus fertig, und dann ist der rechte Augenblick für mehrere grosse Gläser alten Rheinwein, mit vollem Herzen werde ich dann in den Gedanken dabei sein.

Alles geschieht allmälig. Die meisten Schränke sind schon definitiv aufgestellt, und ein grosser Teil der Sammlungen liegt schon im Keller und kann rasch mit Transportwagen und Fahrstul /800 Kilo/ hinauftrans­portiert werden. Das Einordnen der Sammlung beginnt etwa am 15 Septem­ber. Anderseits bekomme ich, in Folge des Fallissements der Danatbank die Eissenschränke erst Ende September, weiter hängt es vom Wetter ab,

wie rasch das Uebrige der Sammlungen hinübertransportiert werden künnßÄ

etc etc. Nach und nach werde ich dann privat Besichtigungen für Kollegen

Presse, Statsrevisoren, Gönner im Reichstage etc anordnen.

Das einzige, was gewissermassen als eine Eröffnungsfeier betrach-

ur

tet werden kann, ist, dass ich, Hann weiss ich noch nisht, das Kinakom-

mittee, den Kronpriz, Mäcenaten u. s. w. zu einer Besichtigung mit Lunch einladen werde, und das ist, meine ich, der Zeitpunkt, vor der Sie die