30. 7. 35

Harra

Oberbürgermeister Staatsrat Br. K R 3 B S

Frankfurt a.M.

Rathaus

Sehr verehrter Herr Oberbürgermeister!

Das Vertrauen, das Sie mir ln Ihrem gütigen Schreiben vom 26.d.M. aussprechen, will ich auch in Zukunft zu rechtfertigen suchen. Der Pfliohtenkreis meiner Ihrenämter ist zwar gering im Verhältnis zu den grossen Aufgaben, die heute in Staat und Stadt von den leitenden Män« nern die Anspannung aller Kräfte erfordern. Aber ich möchte an Verant­wortungsgefühl dahinter nicht zurücksteben. Als Soldat habe ich ge­lernt, dass der Unterführer die Belange der ihm anvertrauten Gefolg­schaft auch nach oben vertreten muss. Und der soldatische Oberführer wünscht das selber, weil das Wohl des Ganzen davon abhängt.

Besonders Ihres Verständnisses glaube ich sicher zu sein, wenn ich auf die Schwierigkeiten hinweise, die der Gesellschaft bevorste­hen, wenn die Stadt dabei bleibt, die Miete für das von ihr bezogene Haus Neue Mainzerstrasse 54 nicht zu bezahlen. Seit nunmehr de» 5.Mo­nat (am 1.August) ist die Miete ausgeblieben, und damit der wichtig­ste Posten unsres Haushalts.

Ich weiss, dass der QJ^und darin liegt, dass der Vertrag noch nicht fertiggestellt ist. Aber gerade dahin geht unsere Bitte, für die ich folgendes zur Begründung sagen darf:

1.) Der J äh rl. Mi et wert ist vom Städt.Hochbauamt auf Mk.i5 000.-