Mit Stolz konnte August Jassoy am 8. Mai 1926 sagen, dass die Löwen- Apotheke seit hundert Jahren im Besitz der Familie Jassoy war, sich in dieser langen Zeit stets nur vom Vater auf den Sohn weitervererhte.

Bei keinem einzigen gleichartigen Frankfurter Betrieb ist dies Je der Fall gewesen. gab die Jahrhundertfeier der Löwen-Apotheke allen Freunden willkommene Gelegenheit, dem allseits verehrten Dr. August Jassoy einmal offen Dank und Anerkennung für sein segensreiches Wirken zum Ausdruck zu bringen. Endlos war die Zahl der persönlichen, warmen Glückwünsche der Freunde, der Vereine und Institutionen, die Jassoy zu den ihrigen zählen durften. Die Frankfurter Universität, der er als Mitglied des Grossen Rates und als Mitglied der Prüfungskommission für Pharmazie seit Eröffnung angehörte, ernannte ihn zu ihrem Ehrenbürger. Die Lenckenbergisehe Naturforschende Gesellschaft, die ihn schon frühe^ Bits mit der Senckenberg-Medaille auszeichnete, verlieh die höchste Ehre, die sie zu vergeben hat: sie ernannte ihn zum Ausserordentlichen Ehrenmitglied, eine Anerkennung, die zurzeit überhaupt nur zweimal ver^ geben ist.

Im gepflegten und gastlichen Heim Dr. Jassoy's waltete mit dem nötigen Verständnis für die Vielseitigkeit und Arbeitslast des immer tätigen Mannes, seine Gattin Frau Ida geb. Kaysser. Leider waren der glücklichen Ehe Kinder^ versagt geblieben. Sie nahmen daher den fünf­jährigen Neffen August Kaysser, dessen Eltern in Russland lebten, zu sich ins Haus, erzogen und umsorgten ihn ganz wie ein eigenes Kind.

Dr. Jassoy hatte die Freude, zu erleben, dass dieser Pflegesohn, Dr. ing. August Kaysser, sehr an ihm hing und viele seiner Interessen teil­te. Sehnsüchtig erwartete der Pflegevater während seiner langen Krankheit die Nachrichten »seines Sohnes», der sich gerade in Afrika aufhielt; BEKKEKifSfiBtfcgifaE diese Briefe aus Afrika waren es auch, denen seine letzten klaren Gedanken galten. August Kaysser, dem neben der Gattin die Fürsorge und väterliche L^ebe August 2assoy6ga.lt, ist be­rufen, das Erbe August Jassoy's anzutreten und weiter zu fördern. Möge sich auch an ihm das Goethewort bewahrheiten, das sich an Jassoy selbst in so ehrfürchtiger Weise erfüllt hat:

Wohl dem, der seiner Väter gern gedenkt;

Der froh von ihren Taten,ihrer Grösse Den Hörer unterhält und still sich freuend Am Ende dieser schönen Reihe sich Geschlossen sieht!