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Freund

Die Gesellschaft ehrte diesen Mann, den sie als einen

ihrer Besten erkannte, so weit sie es konnte. Als "bei der Jahrhundert­feier 191^ die eiserne Medaille der Gesellschaft geschaffen wurde, da war August Jassoy einer der Ersten, dem sie verliehen wurde. 1926 wur­de August Jassoy zum Ehrenmitglied ernannt, eine Ehrung, die die Gesell­schaft hier in Frankfurt ausser ihm nur noch einmal verliehen hat.

Und wenn wir alle, die ihn kannten, und ganz besonders

all wir Senckenberger, trauernd an seiner Bahre stehen, fragen wir uns, was war es denn, das das Wirken dieses Mannes überall, wo er nur Zugriff, zu einem so bedeutsamen machte ?

Scharfer Verstand, Zielstrebigkeit und Konsequenz

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findet man oft bei Menschen, das allein konnte es nicht sein. Nein, das allein war es wahrlich nicht. Mit diesen Gaben des Verstandes und des Willens berband^ich dl© aus den tiefsten Tiefen quellende Liebe und Gute; und diese Liebe verbunden mit dem Verstand machte aus ihm das, was e^War. Wer ihm nur nahte, der wurde von ihm in seinen Bann gezogen, er wurde sein Freund. Vor 31 Jahren erlebte ich das selbst,

31 Jahre treuer Freundschaft verbinden uns. Immer dnd immer wieder sah ich dies© magische Gewalt, die von diesem Menschen ausging.Und das war das wirklich« Fundament seines Wirkens. Bei ihm gab es deshalb niemals ein,»Biegen d-der Brechen», nein, er überzeugte und erreichte in Güte alles, was ein anderer, wenn überhaupt, Ja nur durch Gewalt, mit all der zurückbleibenden Bitterkeit dnd Hass erreicht hätte. Verstand machen den Grossen, aber Verstand mit dieser Liebe und Güte gepaart, machen den Weisen.

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So wenig wie möglich Leids zufügen, Gutes im Über-