1. Oktober 1931,

Prof. Marx.

Im Namen der Senckenbergischen Naturforschenden Gesell­schaft lege ich diesen Kranz an der Bahre des Entschlafenen nieder.

August Jassoy gehörte zu den Stillen im Lande. Unermüd­lich tätig, unermüdlich schaffend, wollte er nie,dass von seinem Segens reichen Wirken viel Aufhebens gemacht werde, und in seiner vornehmen Bescheidenheit war ihm dede öffentliche Anerkennung verhasst.

Aber heute muss ss seinen Freunden vergönnt werden, hier an dieser Statte wenigstens mit kurzen Worten auszusprechen, was unsere Herzen bewegt.

Nicht als treu sorgender Familienvater, nicht als den gütigen Chef eines grossen Hauses, nicht als stillen Gelehrten, auch nicht als den Wohltäter, der so vielen geholfen hat und viele Tranen getrocknet, sei seiner von mir gedacht, das ist nicht meines Amtes.

Aber was er der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft war, und weshalb er/es war, das will ich versuchen, in wenigen Worten darzu­legen.

Als 1817 die Senckenbergische Naturforschende Gesell­schaft gegründet wurde, da waren es Vorfahren von ihm, die an der Wiege der Gesellschaft standen. Es wurde dann, wie in so vielen Altfrankfurter Familien, Tradition, dass Jeder Sohn Mitglied der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft werden musste.