Was ich in meinem ersten Briefe schon hätte tun sollen,will ich jetzt tun. Ich möchte Sie ,sehr verehrter Herr Geheimrat, fragen mir offen zu schreiben nach freundlicher Rücksprache mit Herrn Geheimrat v. Weinberg,ob das von mir geplante Expeditions­gebiet ( Ostturkestan und speciell die Gebiete Kaschgar,Jarkand und Chotan) vom zoologischen Gesichtspunkte för Ihr Museum beson­deres Interesse hätte/ oder ob ein anderes Gebiet bedeutender und wichtiger wäre. Ich tue dies um so leichter,als Hamburg gleich grosses Interesse an dem Gebiete des Baikalsees ( Burjaten und Sojoten)hat,das mir seiner Zeit gleichzeitig mit dem anderen Projekte vorgeschlagen wurde. Ich darf daher bitten mir offen den zoologischen Gesichtspunkt mitzuteilen.

Die letze Expedition hätte den Vorteil,dass ich mit ca. 20000 Mark,weil die teueren Transporte durch Karawanen dort grösstenteii wegfallen,auskcmmen wurde und die sibirische Bahn verhältnissmfis- sig benachbart ist.

Wollen Sie bitte freundllchst die Frage bei Gelegenheit mit Herrn Geheimrat von Weinberg vom Gesichtspunkt Ihrer musaalen Interessen aus besprechen. Aus meiner bisherigen Praxis kenne ich sowohl das Reisen mit Karawanen in der Steppe als auch die Reiseart im Gebiete des Baikalsees. Speciell die Sojoten erinnern durch ihr Reisen mi' t Renntieren sehr an lappische Verhältnisse.

Schliesslich darf ich noch mittei]en,dass ich bereits die erste Verbindung mit der in Ostturkestan ( Kaschgar) befindlichen schwe­dischen Mission hergestellt habe,wenn auch zunächst nur durch die Anstalten in Stockholm,der ich eine Reihe Adressen verdanke,an die ich bereits die ersten Anfragen gerichtet habe.