Allensbach am Bodensee,den 25/2 1927.

Hochverehrter Herr Geheimratl

Ihr 1lebenswürdiger Brief vom 16/2,der mir nieder sagte,welches Verständnis und welchen Einsatz ich bei Ihnen,sehr verehrter Herr Herr Geheimrat,finde,kam erst vor einigen Tagen in meine Hände, da ich ein paar Vage auf dem Feldberg Ski lief und ich danke

Ihnen aufrichtigst für denselben.

Inzwischen war ich zu einer Ri'cksprache auch in München bei Geheimrat Br. Scherman.der mir die materielle Unterstützung seines Museums zugesagt hat. Die Höhe des Zuschusses hängt von der Höhe des Budgets ab,das Anfang April herauskommt. Als Mindest­beitrag nannte er mir Mark 6000,wahrscheinlich aber würde der Zu­schuss höher werden. Ausserdem stellte er spätere Zuschüsse in Aussicht,abhängig wohl davon,wie sich die Möglichkeit gestalten wird,Material f r r ihn von Ostturkestan zu beschaffen. Schliesslich meinte er,dass auch düiech die Notgemeinschaft der deutschen Wissen­schaft ev. etwas zu erreichen sei,wenn erst einmal das Unterneh­men startbereit wäre.

Al gesamte Expeditionssumme für die Reise nach Ostturkestan nannte ich ihm Mark 30000,eine Summe,die auch seinen Erwägungen entsprach und die auch Lecoq für seine erste Reise zur Verfügung hatte.

Wenn auch der Weg zu dieser Summe noch ein weiter ist,so ermutigt mich doch mein Ziel zu erreichen ein gestern angekommener Brief von dem Museum für Völkerkunde in Hamburg,worin^Pröfessor Thilenius ohne dass ich bis jetzt selbst um Mittel anging,mir mitgeteilt wurde,dass das Museum bereit ist ( wörtlich : grundsätzlich ge­willt),mir zu der geplanten Expedition ebenfalls einen Zuschuss zu gewähren.