Sitzung der Direktion und der Baukommission
4. April, abends 6 Uhr im alten, bezw. im neuen Museum . Vorsitze4Dr. med. A. Knoblauch.
Anwesend die Herren: v. Heyden, Marx, v. Mettenheimer, Reichenbach Roediger, Roemer und Sack.
Tagesordnung:
Schreiben des Kultusministeriums betr. Stiftung einer Goethebüste durch die Kaiserin.
Durch ein Schreiben des Kultusministeriums ist der Gesellschaft mitgeteilt worden, dass die Büste, welche die Kaiserin zu schenken gedenke, im Festsaal des Museums Aufstellung finden solle.
Ein Gutachten des Baurat Neher, das vom Vorsitzenden verlesen wird, lässt keinen Zweifel darüber, dass dieser Platz vom Künstlerischen und technischen Standpunkt ganz ungeeignet ist. Durch eine Besichtigung an 0.4t und Stelle werden auch alle anwesenden Herren davon überzeugt, dass es unmöglich ist, an der grossen weissen, umrahmten und für eia Gojthebild vorgesehenes Fläche, etwa 3 m über dem Boden, eine Marmorbüste aufzustellen.
Dagegen erscheint die grosse Nische in der Eingangshalle links vom Treppenhause hierzu geeignet. Auf Vorschlag des Prof. Reichen bach wird deshalb der Vorsitzende beauftragt, dem Kultusministerium^ mitzuteilen, die Gesellschaft nehme die Stiftung mit Dank an, sei aber aus den vorerwähnten Gründen ausser stände, die Büste im Festsaal ( der zu dem für das Publikum den grössten Teil des Jahres geschlossen bleibt^ aufzustellen. Das Geschenk werde dagegen in der monumentalen Eingangshalle, die dem Publikum stets zugänglich sei, einen würdigen Platz finden.
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