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Jahrbuch der Naturwissenschaften. Unter Mit-' 1 Wirkung von Fachmännern herausgegeben von Dr. Max W i 1 d e r in a n n. ,Bde. XX, XXI und . XXII. Freiburg i. II. 1905 bis 1907, Herdersche- Verlagsbuchhandlung.
Die gewaltige Ausdehnung, die die verschiedenen Zweige der Naturwissenschaft in unseren Zeiten erfahren haben, macht es dem gebildeten Laien geradezu unmöglich, sich 1 aus der unermeßlichen Flut von Fachschriften all das mühsam zusammenzulesen, was er aus diesem weitschichtigen Gebiet kennen will. Diesem Uebelstande hilft schon seit mehr als zwei Jahrzehnten das hier angezeigte Jahrbuch in ausgezeichneter Weise ab. In ihm findet der Leser in knappen und doch hinreichend aufklärenden Artikeln die hervorragendsten Fortschritte auf dem Gebiete der Physik, Chemie, Astronomie, Meteorologie, Zoologie, Botanik, Mineralogie, ' Anthropologie, Forst- und Landwirtschaft, Medizin, Physiologie, Länder- und Völkerkunde, angewandten Mechanik und Industrie, wobei rein theoretische Erörterungen weniger hervorgehoben werden als die Errungenschaften von praktischer Bedeutung, die doch die allgemeinste Teilnahme wachrufen. Wer einzelnen Fragen) ein besonderes Interesse entgegenbringt, findet den nötigem Nachweis der Literatur, um an den Quellen selbst zu studieren* Die Benutzung 4 es Jahrbuchs wird durch die leicht übersehbare Anordnung des Stoffes und durch ein genaues und ausführliches Sachregister sehr erleichtert; ja es ist auch möglich, sich mit seiner Hilfe über die allmähliche Entwickelung der verschiedenen Probleme moderner Naturforschung in kürzester Zeit mühelos zu unterrichten. Diesem gewiß nicht unwich-i tigen Zwecke dient ein Generalregister, das sich über je fünf Jahrgänge erstreckt und.Auskunft gibt über die in den letzten, fünf Bänden vorhandenen Stellen, die sich mit dem betreffenden Gegenstände befassen. Ein solches Generalregister ziert den zwanzigsten Band. Aber auch der folgende Band bietet an geeigneten Stellen einen bei aller Kürze doch vortrefflich orientierenden lieber blick über zusammenhängende Gebiete' wie z. B. einen solchen über die neuen Arten der verschiedenen Strahlungen, von den Hittorfschen Kathodenstrahlen über die Lenard-, Kanal-, Röntgen- und Becquerel- bis zu den n-, ß- und ^-Strahlen. Wo es nötig erscheint, sind auch Abbildungen in den Text aufgenommen, so daß nach jeder Richtung für gründliche Belehrung gesorgt ist. Den Schluß jedes Bandes bildet eine ausführliche Zusammenstellung der in Mit- . teleuropa im Laufe des nächsten Jahres sichtbaren Himmels- orscheinungen, wobei allerdings das Jahr auffälligerweise mit dem 1. Mai beginnt. Sollte diese Festsetzung mit dem Erscheinungstermin des Jahrbuchs Zusammenhängen, so wäre zu wünschen, daß der Verlag sich dazu entschlösse, die Herausgabe des Buches mit dem Beginn des Kalenderjahres in-Einklang zu bringen. Das hätte zugleich den Vorteil, daß .auch das sogenannte Totenbuch (genauere Notizen über die l 'im verflossenen Jahre verstorbenen Naturforscher) mit dem Ka?en'de£jahre harmonierte.
PraHlkfurt L. M.
Dr. E. Fink',
Abliandlmigißn, herausgegebeii von den* Serackenfreirgiscfaen Natisrforseliejiileiade- seälschaft; Band XXIX. Heft 2. Ernst St romer; 1. Geographische und geologische Beobachtungen im Uadi Natrün und Färegh; 2. Fossile Wirbeltierreste aus dem Uadi Färegh und Uadi Natrün in' Ajegypten; 3. Geologische Beobachtungen im Fajum und am unteren Ni 1 -> t a 1 e in Ae gy p t e n. Mit 3 Tafeln und einer, Kartenskizze. Frankfurt a. M. 1907, in Kommission bei M. Diesterweg.
Von der wissenschaftlichen Ausbeute der Reise E. S t r o - mers, die er im Aufträge der Senckenbergischen Gesell-' schaft gemacht hat, ist die erste Abhandlung der Beschreib bung der beiden Senken, die zweite ihrer ehemaligen Lebewelt und die dritte der Geologie der Fajum-Oase gewidmet. So verfolgt der Verfasser Vorgänge in der Libyschen Wüste vom mittleren Pliozän durch die Untermiozänzeit bis zu def des Obereozäns und damit das Vorrücken des vom Urnil durchströmten Kontinentes nach Norden vom Eozän bis in die jüngste Tertiärzeit. Während das Fajum aus marinen, an! Küstenfauna reichen Absätzen, denen oligozäne fluviomarine! aufruhen, auf gebaut ist, stehen im Uadi Färegh und Natrün Untermiozän, bezüglich Mittelpliozänzeit an. Aus Beobachtungen Stromers im Uadi Färegh ergibt sich, daß das untermiozäne Stromdelta von Wüstenlandschaft umgeben war. Hierbei wirft Stromer die Frage auf, ob das Vorkommen von Kieselhölzern j und Wüstenklima in enger Beziehung stehen? lieber diel Entstehung der beiden Senken kommt er zu keinem abschlie-j ßenden Urteil; neben der ausblasenden Wirkung des Windes 1 schreibt er für die Eintiefung dieser Wüstenkessel auch der lockernden Wirkung chemischer Vorgänge einen wesentlichem Einfluß zu, nicht aber tektonischen Bewegungen. _ I
Aus der fluviomarinen Eisensteinschicht des Uadi Färegh seien neben den Resten von Haien, Schildkröten und Krokodilen auch solche eines langschnauzigen Delphins und eines
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