Der transportierte Eibenbaum.
Wer jetzt durch die Stiftstraße am Botanischen Garte»! vorbeigeht, der bemerkt, daß unter der alten Eibe der Boden von Stränchern und Stauden gelichtet ist. Dies gehört auch >zn den vielerlei Vorarbeiten, die notwendig waren, damit nun am Ende dieses Monats wirklich die Verpflanzung ins Werk gesetzt werden kann.' Schon vor zwei Jahren har die Administration der Dr. Senckenbergischen Stiftung die Sache in die Hand genommen, und damals sind auch schon durch 'den Obcrgärtner des Botanischen Gartens, wie im Vorjahre, die Hauptwurzeln in gewisser Entfernung von, Stamm abgeschnittcn worden, damit sich an den Stümpfen neue Saugwurzeln bilden. Ferner hat die Stadtgärtnerei mit ihren Apparaten den Versuch gemacht, wie weit sich die Krone des Baumes zusämmrnschnüreu läßt, und von einigen Technikern sind Pläne znr Hebung des Baumes, dessen Gewicht mit Ballen auf zirka 800 Zentner berechnet I wird, ausgearbeitet worden. Neuerdings hat sich nun die! Administration an eme englische Firma gewendet, die das Verpflanzen von alten Bäumen zu ihrer Spezialität gemacht bat. Der Inhaber dieser Firma, Mr. Barron aus Derby, war hier, hat die Verhältnisse geprüft und die Versicherung abgegeben, daß der Baum mit Aussicht auf einen guten Erfolg verpflanzt werden kann. Freilich viel Mühe und große Kosten wird es verursachen. Ein Vertreter der englischen Firma wird die Vcrpflanzungsarbeiten letten; die Herren Philipp Holzmann & Co. werden die erforderlichen Maschinen und Werkzeuge stellen, die Stadtgärtncrci wird der Sache durch ihre Arbeiten Beistand leisten, während der Botanische Garten natürlich die Vorarbeiten im alten Garten und am den, Terrain des neuen Gartens _ übernimmt, wo; der Baum künftig stehen soll. Zur Ausführung des ge- i planten Werkes bedarf cs aber auch der Hilfe der städtischen Behörden, der Polizei und der Einwohner der Stadt selbst. Von erstercn beiden Stellen ist dankenswertestes Entgegenkommen zugcsagt; zeitweises Entfernen der elektrischen Drähte der Trambahn und Einstellung der Tramfahrt in den Nachtstunden, wenn der Baum die Tram passiert, Ucbcr- lassung der als Zugkraft verwendeten Straßendampfwalzen und was noch mehr solcher Beförderungsmittel sind. Von den Einwohnern sind aber wenigstens die Anwohner der Straßen, durch die sich der Baum in einem, seinem mehrhundertjährigen Mer angemessenen Tempo von mehreren Tagen bewegen wird, gebeten, die dadurch verursachte Störung ohne Grollen zu ertragen, ihm vielmehr gutes Gedeihen zu wüuschen. Auch die Trambahnbenutzcr brauchen keine Befürchtungen zu hegen, wird doch der Weg möglichst die Tram zu vermeiden suchen (von der Stiftstraße durch die Hochstraße, Leerbach-, Wolfsgaugstraßc, Grüncburgwcg) und der Transport, wie erwähnt größtenteils nachts vorgenomincn werden. So wird es hoffentlich gelingen, eines der schönsten Nnd Westen Exemplare des Eibenbaumes, die wir m Deutschland besitzen, vor dem Untergang zu bewahren'
Frankforlisches mt Ärmeres.
(Von eme aide Frankforter.)
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BMt dem albe seidene Eiwe-B aam am Senckeberp Mds ewe doch wie mit der Jesü^DmEr' werbaÄgegrawe, ‘im es soll ent e Lufdvttennerung in seine alde Dag neu Jugend gewwe. Vorgestern bin ich awwer doch zum Dr. Knoblaach gange, der wo de President» vom Senckeberg iS. un Hab gesagd: .Gude Dag. Herr Dokder. Se grawwe ewe de Baam aus. Hawwe Se sich oann aach sicher gestelld, daß es em net gehd wie kerzlich mit Ihne ihrm Jesus, den wo Se aach hawwe Widder erausgewwe misse? Dann des weer doch e bissi e stark Stick for unser Vaddeisladt.' Da hat awwer der Herr Dokder gesagd: »Naa, Herr Schorf adam so was bastird aam nor aamal."
Kauft und Mffenfckaft
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M ar>K- öon Ltnnss ab, in der Drai sv
u ^ e . r: »Linnä als Botaniker und Dr -k'
• LLö L, -D-- Bedeutung fc« ftrdi-
Ter herabgestürzte Kronleuchter. Im Anschluß an unsere gestrige Notiz können wir heute mitteilen, daß das Gewicht des Kronleuchters sieben Zentner betragen hat. An Schaden sind nur einige unbedeutende Beschädigungen des Fußbodens _ entstanden. Die Ursache des Vorkommnisses, das sich übrigens in der Senckenbergischen Bibliothek, nicht im Museum zutrug, ist in dem Bruch dxs Stahldrahtseiles zu suchen, welches lediglich zum ein-! maligen Aufziehen des Leuchters in seine feste Lage ver-! wendet wurde, in welcher er dauernd an besonderer Eisen-' konstruktion hängt. Das Stahldrahtseil ist für das Gewicht reichlich dimensioniert gewesen.
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E. Der Stiebclpreis. Der dieses Jahr wie- :
, der bei der Dr. Senckenbergischen Stiftung — !
für die beste in den letzten 4 Jahren (Mai 1902 ! bis Mai 1906) im Gebiete der Kiniderheilkuude ^ oder Entwicklungsgeschichte erschienene Arbeit — ! zur Vergebung gekommene Stieb elpreis^ in Höhe von Mark 514,29 ist dein Direktor der i orthopädischen Unidersitätspoliklinik in Heidel-' berg, Professor Dr. Oskar Duikp ius für fein j 1902 erschienenes Werk: „Die Sehnenüber- i Pflanzung und ihre Verwertung in der Behänd-1 lung der Lähmungen" zuerjkannt worden. Wie
uits ntit>getetlt wird, hat Herr Professor Vulpius (
in hochherziger Weise die ihm zugcsallene Snititne der voit ihm errichteten Stiftung zur Gründung eines Badischen Krüp- pelheims in Heidelberg überwiesen, n. ÖBantm htoJtl? Leute moraeu aeaen 9 Uhr