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die Stadt zum Abschluß gelaugt. Der Eigenthümer der Lutherherberge tritt von seinem Terrain den von der Stadt beanspruchten Theil gegen eine verhältnißmäßig geringe Entschädigung ab, erhält'aber dafür das Faoaderecht unentgeldlich.
— Mainwärme vom 29. Mai. Morgens 8 Uhr13^e°, mittags 12 Uhr lS’/a", abends 6 Uhr 14° Reaumur.
— Frankfurter Produktenmarkt vom 29. Mai 1893. Die feste Tendenz der vorigen Woche schwächte sich am heutigen Ge- treidcmarktc wieder etwas ab, indem die Preise der Brodfrüchte bei stärkerem Angebot etwas wichen; die Umsätze waren normal. — Man bezahlte den heimischen Weizen mit JL 16.90—17.10, bei den Produzenten in Empfang zu nehmen, mit JL 17.20—17.40 kostenfrei an die nahen Bahnstationen und hierher zu liefern; den kurhessischen mit JL. 17.20—17.30 loco hier, und die amerikanischen Sorten mit JL 17 bis t/H. 18.21) je nach Ursprung. — Roggen: inländischer JL 16 bis 16.10. — Gerste: hierländisches Braugut ohne Handel, Mahlgut ■ fl. 12—14.50. — Hafer: höher, gering JL 16—16.75 mittel bis JL 17.50, feiner bis JL 17.90. — Alles per Netto 100 Ko. nach Qualität.
- Mehl war wenig beachtet und wurde meistens aus zweiter Hand unter Mühlenforderungen gekauft. — Rüb öl hiesiges JL 56 per 100 Ko. netto.
Jahresfest der SenKenbergischen rratursorschenden Gesellschaft.
Sonntag, den 28. Mai 1893.
In dem Vogelsaale des Museums, der schön mit Pflanzen geschmückt war und in dem eine Reihe von Geschenken und Erwerbungen, an Naturalien sowohl wie an Büchern, Aufstellung gefunden hatten, begrüßte der erste Direktor, Herr Oberlehrer Blum, die anwesenden Mitglieder sowie die erschienenen Gäste und gedachte der wissenschaftlichen Thätig- keit der Gesellschaft im verflossenen Jahre, der Arbeiten der Sektionen, des regen Verkehrs mit auswärtigen Gesellschaften und einzelnen Gelehrten sowie der thatkrästigen Unterstützung von Seiten der Freunde und Gönner der Gesellschaft. Leider wob sich in diese freudigen Thatsachen der Schmerz um den Verlust bewährter Freunde, der Herren Professor Dr. med. Georg Hermann v. Meyer, Professor Dr. Carl Friedrich Noll, Dr. Wilhelm Jaennicke, Philipp Theodor Passavant und anderer Freude, die, roenn sie sich auch nicht unmittelbar an den Arbeiten der Gesellschaft betheiligten, doch stets ihre Bestrebungen fördern halfen. „Wir hegen die tröstende Hoffnung," sagte der Redner zum Schlüsse, „daß die jünger» Kräfte, die sich uns angeschlossen haben, die entstandenen Lücken auszufüllen bestrebt sein iverden; ,das Andenken aber an die entschlafenen Freunde ivird in unfern Herzen wie in der Geschichte der Gesellschaft niemals erloschen."
Den Festvortrag hielt Herr Dr. W. Kobelt über das Thema:
Zoogeographie und Erdgeschichte.
Drei Aufgaben sind es, an denen heute die ganze naturwissenschaftliche Forschung sich abmüht: die Erkenntniß der einen Urkraft, deren verschiedene Aeußerungen, Wärme und Licht, Magnetismus und Elektrizität, Schwere und chemische Verwandtschaft sind; die Lösung des Rqthsels vom Leben, und die Erforschung des Baues und der Entwickelung der Welt im Allgemeinen, der Erde insbesondere. Sehr verschieden ist das Interesse, welches die Gegenwart diesen drei Ausgaben entgegenbringt, den Löwenantheil beansprucht mit Rechl die erste für Physik und Chemie, die heute thatsächlich Leben und Weltanschauung beherrschen. Auch die zweite hat
zur Zeit der Kämpfe um den Darwinismus bas allgemeine Interesse gefesselt und kommt im Kampf gegen die Bakterien wieder zur praktischen Geltung. Neben beiden ist die Rolle der dritten Aufgabe eine relativ sehr unbedeutende, am meisten
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gelten noch Geographie und Astronomie, viel weniger die Geologie, am allerwenigsten die Systematik. Trotzdem hat auch die letztere ihre große wissenschaftliche Bedeutung in gar manchen Dingen, wo die Geologie versagt, weil das Meer das Untersuchungsfeld deckt, kann das Studium der Verbreitung der Landmollusken eine befriedigende Antwort geben. Der Vortragende erläutert das an verschiedenen Beispielen, z. B. an der Frage nach der Entstehung der polynesischen Inselwelt, nach der Bildung und Dauer der Sahara, nach den ehemaligen Landverbiudungen zwischen der alten Welt und R^n Amerika, nach der Bildung von Südamerika, und kommt il'd Gef dann auf die merkwürdige Thatsache zu sprechen, daß inner- inbenti halb begrenzter Gebiete das Detailstudium der geographischen Mschaf Verbreitung nicht nur verschiedener Thierklassen, sondern selbst innerhalb derselben Klasse der verschiedenen Gattungen, Untergattungen und Arten verschiedene Resultate gibt, was nur dadurch erklärt werden kann, daß das, was wir die heutige Fauna nennen, nicht das Produkt eines einzigen Schöpfungsaktes ist, sondern daß jede Klasse, jede Gruppe, ja fast jede Art sich unabhängig von der anderen entwickelt und ausgebreitet hat, unter verschiedenen Verhältnissen und zu verschiedenen Zeiten, aber nach denselben ewigen und unabänderlichen Gesetzen.
Hierauf erstattete der zweite Direktor, Herr Dr. med.
H. Rehn, den Jahresbericht, dem wir das Folgende entnehmen: Die Zahl der Mitglieder ist sich gleich geblieben; zu den ewigen Mitgliedern ist Herr Professor Hermann v. Meyer hinzugekommen. Von Publikationen sind ausgegeben worden: Band XVIII, Heft 1 der Abhandlungen, enthaltend: a) Untersuchungen über die vergleichende Anatomie des Gehirns. 2. Das Zwischenhirn.
I. Theil: das Zwischenhirn der Selachier und der Amphibien. Mit 10 Tafeln im Farbendruck. Von Dr. Ludwig Edinger. b) Die Carrarischen Sipho- nophoren in monographischen Darstellungen von Carl Chun. II. Die Monophyden nebst Bemerkungen über Monophyden des pazifischen Ozeans. Mit 5 Tafeln in Farbendruck. Ferner Bericht 1892, der eine Anzahl wissenschaftlicher Arbeiten enthält und ein Katalog der Batrachier des Museums.
Die Sektionsarbeiten ergaben unter anderem die Fertigstellung der paläontologischen Sammlung, sodaß diese dem Publikum nunmehr zugänglich ist, eine theilweise Neu- aufstcllung und Erweiterung der botanischen Schausammlung sowie die vermehrte Einreihung der geschenkten Herbarien.
Von Schenkungen wurden besonders erwähnt: 1. die älteren botanischen Werke und die zahlreichen Floren des Herrn P. A. Kesselmeher sowie dessen Meteoriten, Versteinerungen und Herbarien, 2. eine prächtige Gallensammlung von Herrn Major Dr. v. Heyden, 3. die schöne Jnsekten- sammlung des Herrn Theodor Passavant, geschenkt von den Hinterbliebenen, 4. zwei Gorillafchädel, geschenkt von Freifrau Louise von Rothschild und 5. mehrere interessante Thiere von der Neuen Zoologischen Ge- ^ scllschast. Werthvolle Zuwendungen erhielt die Sammlung )an8 Z auch durch die mit Unterstützung der Rüppellstiftung von Herrn Professor Rein ausgeführte Forschungsreise nach der spanischen Sierra Nevada.
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