sere Augen rind Ohren, wie unsere Zunge überflüssig find. Die durch daL Wachsen und Schwinden der Schatten erkennbaren und nach dem Stand der Sonne genau meßbarer» Unebenheiten des Mondes ergeben Berge von der mit Rücksicht auf die viermal kleinere Fläche desselben im Verhältniß zur Erde ganz enormen Höhe von 22,000 Fuß und zeigen die ganz eigen- thümlichen sogenannten Ringgebirge mit Centralbergen in deren Mitte, welche schon Galrler bezeichnend mit den Augen im Psauenschweif verglich, dann aber sonderbare dunkle Streifen, sogenannte Rillen, Rinnsale von un­gewöhnlicher Länge und namentlich Breite, und noch auffallendere lichte Linien, für welche man noch keinerlei irgend haltbare Ertlärung gewonnen hat. Aus einer gewissen sternartigen Confizuration derselden combinirt Gruithniieii in München noch in den öOer-Jahren, indem er viele deutich' Spuren von Mondmenschen entdeckt haben wollte, einen SterucultnS und ein demselben dienendes tempclartiges Gebäude von unermeßlicher Aus­dehnung, ja sogar, nm seinen Fund in jenen Lichilinien aufrechtzuerhalren, «ine stänoitzk Illumination zu Ehren der Sterirgötter des Monoes. Im klebrige« tennen >vir nur die Hälfte deS Mondes, da er uns in Folge der Zeit feiner Achsendrehung nur inrmer dieselbe Seite sichtbar zukehrt', und sein sogerianntes Wan'e» ode- die Libration erlaitbt nur einen geringen. Weiterblick über den Stand desselben hinaus. Die Mnrdzeit ergibt einen Tag, der mit 15 Tagen Licht und 15 Tag-n Schatten unserer Rechuung einen Monat füllt, fo daß der Redner, wie er scherzend schloß, wenn er von Mondmenschen geiprochen, mit seinem einstündigeri Bortrag uns 30 Stun­den beschäftigt und so sagen wir uns gefesselt' haben würde. iy

Frankfurt , 12. April.

Frankfurt hat stets mit Borliebe seine Gedenktage i« Ehren gehaliea.

Wiederum naht ein solcher Tag heran, der sich zwar nur an einen scheinbar gringfügigen Akt knüpft, der aber dennoch eine hervorragende Be­deutung für sich m Anspruch zu nehmen berechtigt ist.

Am 16. April d. I. sind 50 Jahre verflossen, seitdem sder Grundstein zum Museumsgebäude der Senckenberg'schm naknrforschenden Gesell­schaft gelegt worden ist. Auf dieses Museum darf die Bürgerschaft Frank­furts mit stolz blick-n, nicht alUin weit es gegenwärtig als eines der reich­haltigsten ftiner Art in Deutschland, theilweise selbst in Europa gilt, sondern auch weil es das eigenste Werk unserer Bürgerschaft und zugleich ein be­redter Maßstat- des regen wissenschaftlichen Sinnes ist, der sie beseelt. An dieses Museum knüpfen sich eure nicht geringe Zahl epochemachender Arbeiten und Untersuchungen und eine Reche von Namen deS Vesten Klanges, be­kannt und hochgeehrt an allen Arbeitsstätten naturhistorischer Forscher; wir nennen nur: Thomas o. Sömmering, Hermann v. Meyer und Karl v. Heyden und könnten diesen Koryphäen der Wissenschaft eine große Zahl anderer noch lebender Forscher hinzufügrn.

Aber auch noch eine andere Kategorie von Namen steht zu dem Sencken- dergischen Museum in Beziehung, es sind bieder Gründer desselben, welche unbedenklich die fcuchtbare Idee durch thatkrästige Beisteuer der materiellen Mittel verwirklichen halfen. Kaum war in der im Jahre 1817 gegründeten Natursorschenden Gesellschaft das Bedürfniß eines geräumigen und geeigne­ten Locaks für di: Aufstellung der Sammlungen rege geworden, alL auch von allen Seiten durch reiche Gaben, durch Bewilligungen u>.d Erleichte­rungen verschiedener Art die Errichtung eines eigenen Miiseums-GebäudeS ermöglicht wurde.

AiS die erste r Contribuenten zu dem projeciirten Bau nennen die Acten der Naturfocschenden Gesellschaft: den Staatsrath v. Bethmamr, Johann Eysien, Joh. Noe du Fay, Constautin Fellner, Joh. Goll und Sohne, I. Fr. Gvntard und Söhne, I. A. GraneliuS, Domdechant v. Hohenfeld, C. F. Kellner, G. W. Lindheimer, G.heimerath Metzler, I. G. Meyer, Gebr. Dtülhens, Jacob de Neufville, M. A. v. Rothschild uuo Söhne, Chiron Sarasin, I. F Schmidt-Müller, Staatsminister Freiherr v. Stein, den Fürsten von Thurir und Taxis u. s. w. Als fpätev im Jahr 1828 schon! die Nothwendigleit einer Erweiterung des vorerst einstöckig errichteten Ge- bäud.s sich gelte,,d machte, traten abermals die Bürger werkthätig zufam-

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heutigen Tag nicht müde geworden ist, für die Anstalt mit hingebendstek Aufopferung zu arbeiten und zu wirten.

Soll deßhalb der 16. Ap.il d. I. als Gedenktag der Gründung bei Museums würdig begangen werden, so kann dieß nur zugleich init ganz entschiedener Beziehung aus diesen Mann geschehen, von dessen Verdiensten und Wirksamkeit schon bei der Eröffnungsfeier des Naturhlsto- rischen MuseumS, am 22. November 182!, der damalige zweite Sscretär der Gesellschaft, 0r. med. Mappes, in seiner Festrede Folgendes sagte:Auch auswärts find Manche als correspondirende Mitglieder für unsere Zweck thäiig. Bor Allen nennen wir hier unseren eifrigsten Freund, den hoch, herzigen Eduard Rüppell. Als er vor vier Jahren, von einer Reise nach Aegypten zurückgekehrt, die Vaterstadt besuchte, begeisterte ihn die Idee unseres eben entstandene« Vereins; er sagte kräftig:,'. Beistand zu und leistete ihn i» einem Umfange und auf eine Art, welch-, die kühnsten Erwartungen weit hinter sich ließ. Seit etlichen Jahren in Italien lebend, widmet er sich aus­schließlich dem Studium der Naturwissarschaften mit einem Eifer und einem Smue, wovon häufige interessante Briese und mehrere eingeschickte wichiigc Abhandlungen daL erfreulich,e Zeugniß ablegen. Mit dem g ößten Ko::en- auswande sammelt er die seltensten und lehrreichsten Ratarkörper alle, Classe», nicht etwa für sich, nein, zum Gemeinguke aller Naturfreunde solle» sie werden, und ein großer Theil davon, besonders kostbare Prachtstücke vo» .Mineralien und Versteinerungen, machen bereits eine Zierde unserer Samm­lungen ans. Wollte ich Alles berichten, was wir Rüppell verdanken, Aliei aufzählen, was von Geschenken er bereits einsendete und was er schon Me­der aiigekündigt hat es würde mich za weit führen, aber gewiß Ihre Vc- wuuderung in dem Grade erwecken, wie die unscrige, so oft wir eiue Naw richt von ihn erhielten. Diese Bewunderung würde sich in Ihnen $it wahren Verehrung des trefflichen Mannes steigern, wenn manche geboten, Rücksichten es uns erlaubte», noch Mehreres von ihm zu sagen, und wen» seine Bescheidenheit eS uns nicht ausorücküch verböte."Dieses schöne Zeug- n,ß hat e sich der seither ununterbrochen und noch heute in ganz ähnlicher Weise unter uns wirkende Gelehrte und Forscher bereits vor 50 Jahrs» erworben^

Im engeren Kreise einiger Freunde der Wissenschaft ist nun der Ge­danke aufgetauchr, vas bevorstehende Jubiläum durch die Begründung ein« neuen Stiftung zu feiern, welche Rüppe.'s Namen trägt und zugleich, die Idee der ursprünglichen Stifter ergänzend, sich wie e.n Schlußstein in die übrigen Senckenberg^jchen Institute, Vereine re. entrecht. Die Rüppel- stistung soll einen Fond! bilden, dessen Zinsen von Zeit zu Zeit, sobald die Mittel genügend angewachsen, zur Bestreitung der Kosten einer selb­ständigen naturwissenschaftlichen Reise verwendet werden. Die Ausbeute der Reise würde dem Senckenberg'icheu Museum, soweit sie jedoch in lebenden Exemplaren besteht, dem zoologischen und dem Palmgarten zugutkommen, während der Reisende zugleich die Verpflichtung zu überneh­men hätte, der hiesigen Geographischen Gesellschaft seine Erlebnisse und Beobachtungen zur Berwerthung für ihre Wissenschaftlichen Sitzungen und ihre Jahresberichte zugehen zu lassen. Die deutsche Humboldt-Stiftung und die Ritter-Stiftung, zwei dem Rüppel-FondS analoge Institute, haben mit verhältn'ßmäßig kleinen Summen schon sehr Erfreuliche; geleistet. Un­sere Stiftung will ebenfalls der Wissenschaft unverkürzt ihre Bestrebungen widmen, die Resultate derselben aber in erster Reihe zur Ehre und zum wissenschaftlichen Ruhm der Vaterstadt verwendet rvisftn. Der Gedanke darf unstreitig als ein g'ücklicher und in vielfacher Beziehung fruchtbarer betrachtet werden. Das Interesse für denselben ist auch sichtlich im Wachse» begrisftn. Vercits sind feste Zusagen -für sehr erhebliche Beiträge zu dem CapftalsondS gemacht worden Hoffen wir, daß nicht allein die Söhne und Enkel aller derjenigen hochherzigen Männer, welche vor fünfzig Jahren dm Ban des Museums förderten, auch dieser neuen Stiftung ihre Theilnahme! zuwenden, sondern daß die gegenwärtig lebende Generation von Bürgern j und Einwohnern Frankfurts anch in ihrer Gesainuttheit in Bethätigung ihrer Liebe zur Vaterstadt jener früheren in keiner Weise nach- stehen werde. H. 6.

Mittwoch, 13. April. Der Prophet» große Oper in 5 Acten noch r dem Französischen des Scribe. Musik von Meyerbeer. (Außer Abonnement.) ;

,-nannten noch ca. 330 Namen verzeichnet, darunter Mitglieder der nach chenden Familien mit sehr ansehnlichen Beiträgen: Andrere, Bernus, B-lh- mami-Holweg, Brentano, Engelhard, Ficrsheim, St. Gev'ges, Getz, Hinke!,

Kehler, Klotz, Lukacstch, Restle, Passavant, Pftssel, Scharff, Seufftrheld,

Speyer-EUissen, Gebr. Stern.

Zu beiden Kategoiien, zu den eigentlichen Begründern und Gönnern

des Museums und zu den mit demselben in engster Beziehung stehenden i Auf Verlangen': Die GroHherroain von Gerolstein burlÄe'Över anSgezuchneien Forschern gehört i)r. Eduard Rüppell, der bis aus den 'in 3 Arten von I. Ofsenbach. (AdonnemetttS-VorftrUung Sir. 175.)

Mittwoch, 12 April. Siebenies Gastspiel deS Fräu'ein Lina Mayr erste Operettensängenn vom k. k. russisch-n H-stheater in St. Petersburg

Für die Redactio» serttttworilih I. S. Kitz. Dn>ck und Verlegt Heller und Rohm in Frankfurt a. M.