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Prof. RICHTER dankt den Erschienenen, dass sie trotz der Weihnachtszeit der Einladung der Senckenbergischen Gesellschaft zur heutigen Sitzung (Mitgliederversammlung) gefolgt sind, in der ein kurzer Bericht über die Senckenberg- ; angelegenheiten im Jahre 1932/33 (die Zeit vom 1. Oktober j 1932 bis 30. September 1933 umfassend) erstattet werden soll, j 1

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Dieses Jahr ist für die Senckenbergische Gesell- 1

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Schaft durch die erfolgte Umstellung auf das Führerprinzip j (

bedeutungsvoll geworden. Die Umstellung ist in allen Punkten j 1

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in vollstem Einvernehmen mit den zuständigen Behörden durchge­führt worden. Die Gesellschaft hat dabei dem Kurator der Universität,Herrn Amtsgerichtsrat WISSER,für seine ständige Beratung und das dabei zum Ausdruck gebrachte Wohlwollen herzlich zu danken. Er war leider verhindert, an unseren beiden letzten Sitzungen teilzunehmen.

Es ist selbstverständlich, dass die wirtschaftlich^ Verhältnisse sich stets in der Mitgliederzahl auswirken. Der Scheinreichtum der Inflation hat damals die Mitgliederzahl ins Riesenhafte Steigern lassen, die seit dieser Zeit ständig sinkt. Die heutige Zeit stellt nun an jeden Einzelnen Opfer für die Allgemeinheitvon denen manche, wie Winterhilfs­werk als Lebensfragen allen anderen voranstehen. Das macht es vielen unmöglich, so gerne sie auch möchten, dem Sencken­berg weiterzuhelfen. Rührende Briefe geben dafür den Beweis, z. B. der im Dezemberheft abgedruckte Brief eines Arbeitslose«, der in den letzten Tagen trotz der Arbeitslosigkeit seine Zugehörigkeit als »Freund» in Mitgliedschaft umwandelte. Solches Handeln sollte für Viele ein Beispiel sein, damit Senckenberg noch weit mehr als bisher zur wirklichen Volks­sache wird.

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